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Die erste Woche O'ahu

05.02.2024 – 12.02.2024

Die erste Woche O'ahu

05.02.2024 – 12.02.2024

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05.02.2024 – 12.02.2024

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Ankommen & Ausruhen

Am nächsten Morgen merkte ich (MJ), dass ich ganz schön im Sack war. Meine Halsschmerzen, die am Abreisetag nicht der Rede wert waren, hatten sich über den Flug zu einer schönen Erkältung (keine Männergrippe^^) entwickelt. Meine beiden Mädels machten daher morgens alleine los noch ein paar Besorgungen fürs Frühstück zu machen. Unsere Host Jazzma hatte uns netterweise schon Eier und Obst besorgt. Aber ein Toast zum Ei sollte nicht fehlen. Ich hingegen blieb im Bett liegen und versuchte erstmal klar zu kommen, denn mein Schädel dröhnte.

Meine Mädels gingen schon mal für mich auf Entdeckungstour und sahen sich auf dem Weg zum Supermarkt unsere beiden Hausstrände an. Dabei trafen sie auch unerwartet auf Menschen die zwar im Paradies leben, aber bis auf ein Zelt und wenige Besitztümer nichts (mehr) haben. Ich hatte gehört, dass erst im Nachgang der Finanzkrise und dann nach Corona viele Menschen in den USA ihre Wohnungen und Häuser verloren hätten und nun Obdachlos seien. Dass es auch hier in Hawaii so sein würde hatte ich mir bis dato nicht vorstellen können. Es sieht zwar auf dem ersten Blick idyllisch aus als Obdachloser direkt am Strand zu campieren und ja, ist vielleicht schöner als am HBF einer beliebigen Großstadt in Deutschland, aber auch hier bringt es viele Probleme mit sich.

Durch Jazzma, unsere Host fanden wir schnell heraus, dass unsere Gegend in und um Wai’anae überwiegend durch Menschen bewohnt wird, die ursprünglich aus Hawaii stammen. So ist im Vergleich zum Rest der Insel hier nicht alles auf Glanz poliert, sondern eben ganz authentisch. Hier steht nicht ein Resort neben dem anderen und auch keine protzigen Villen, die es auf O’ahu natürlich auch gibt.

Roadtrip die Westküste hinauf

Da wir alle noch müde und ich noch angeschlagen war, entschieden wir uns erst einmal die Westküste rauf zu fahren. Direkt hinter Wai’anae liegt der noch kleinere Ort Makha, an dem die Surfpros gerne zeigen was sie draufhaben. Leider bietet der Strand wie so viele hier kein schattiges Plätzchen, sodass wir nur vom Auto aus zusahen. Die Straße endet an einem Strand. Von dort geht es optional in ca. 4km zum Ka’ena Point, von wo aus man einen wunderschönen Sonnenuntergang haben soll. Diese Option behielten wir uns erst einmal vor. So fuhren wir nur noch ganz entspannt zurück zu unserer Heimat auf Zeit nach Wai’anae.

Als könnte Jazzma Gedanken lesen bot sie uns in den folgenden Tagen ein Strandzelt für Otti an.

Insel erkunden Teil I – Botanicle Garden, Byodo-in Tepmle und Kane‘ohe

Am nächsten Morgen starteten wir mit einem entspannten Frühstück (Avocadotoast mit Rühreier und Käse) und brachen anschließend gen Osten der Insel auf. Wie gesagt ist die Straße nordwärts von Wai’anae eine Sackgasse, also muss man immer in Richtung Honolulu, wo sich alle möglichen Freeways treffen, die in die verschiedenen Regionen führen. Es fällt schnell auf, dass insbesondere die vielen Militärbasen, Flughäfen und Barracken mit Freeways angebunden sind und die Straßen dann nur noch als Highway weiterlaufen.

Uns führte unser Weg bis Pearl Harbour, wo der Freeway in Richtung Kane’ohe abgeht. Dieser schlängelt sich quer durch die beeindruckenden Hügelketten und grünen Täler von O’ahu und spuckt einen oberhalb von Kane’ohe wieder aus. Der Ausblick über die Kane’ohe Bay erinnert mit seinem seichten, hellblauen Wasser an die Karibik. Im Gegensatz zu vielen anderen Küsten ist das Wasser hier flach und ruhig. Optimal also für Bootstouren aller Art und Schnorchelausflügen. Beim Erreichen der Stadt stellten wir auch gleich zwei Dinge fest: Die Häuser waren im Schnitt gepflegter, aber die Einwohner eher weiße Amerikaner.

Da wir aber mehr Bock auf Natur hatten zog es uns zum Ho’omaluhia Botanical Garden. Dieser bietet nicht nur einer beträchtlichen Artenvielfalt, sondern herausragende Perspektiven auf die wunderschönen Bergkämme, sowie auf das mittig gelegene Loko Waimaluhia Reservoir.

Nach entspannten Spaziergängen im Botanical Garden fuhren wir zum Byodo-in Tepmle, welcher uns sowohl durch Jazzma empfohlen wurde, aber auch allgemeinhin als bekannter Anlaufpunkt dient.

Der Tempel wurde im Jahr 1968 in Gedenken an die ersten japanischen Einwanderer vor 100 Jahren gebaut und stellt eine Replik zu einem 900 Jahre alten Tempel in Kyoto/Japan da. Der Besuch kostet normalerweise 5 US$ p.P., netterweise ließ uns der lässige Mann am Eingang einfach so durch. Vermutlich hatte Otti da ihre Hände im Spiel…Jedenfalls waren wir wirklich sehr froh über diese Geste, denn den 10 US $ hätten wir doch sehr hinterher getrauert. Es ist halt eine Replik in einer sehr touristischen, amerikanischen Umgebung. Sorry, aber wer schon mal in einem echten buddhistischen Tempel in einem asiatischen Land war, kann diesen einfach nicht ernst nehmen.

Mit aufkommendem Hunger fuhren wir zurück nach Kane’ohe, wo zufälligerweise Farmers Market in einer Mall war. Hier gab lediglich ein paar Stände an denen man wie erwartet frische Lebensmittel, aber auch allen anderen möglichen Schnickschnack kaufen konnte. Die Preise waren leider nicht besser als im Supermarkt, was wir ein wenig hofften. Daher blieb es bei einem Bummel ohne Verkaufsabschluss. Um Otti nicht zu überfordern machten wir uns auf den Heimweg. Gefühlt brauchten wir in der Woche immer zwischen 40 und 60 Minuten, egal wo wir hinwollten. Nur Stau brach uns das ein oder andere Mal das zeitliche Genick.

 

Insel erkunden Teil II – Northshore

Die Northshore, Sehnsuchtsort vieler Surfer, Austragungsort diverser Surfmeisterschaften und Trainingsstätte zahlreicher Prosurfer. Auch wenn unsere Surfkünste bescheiden sind, da wir einfach zu selten dazu kommen, zog es uns ziemlich bald genau dort hin. Hier ist der Ort wo die coolen Surfer du Surfergirls abhängen, hier geht genau der Vibe den wir uns von Hawaii versprochen haben. Schon die Häuser haben hier ihren ganz eigenen, lässigen Style. Auch diejenigen bei denen man erkennt, dass sie eine Menge Asche gekostet haben. Am Strand tummelt sich jung bis alt, einige Touris wie wir, neben den angesprochenen Pro’s.

Es macht einfach Spaß zuzusehen mit welcher Leichtigkeit manche auf diese recht ansehnlichen Wellen aufsteigen und sie genüsslich absurfen. Wir hätten vermutlich stundenlang zuschauen können, doch Otti hatte irgendwann keine Lust mehr. Also machten wir uns auf zunächst auf die Suche nach was zu Essen. Wir wurden bei den Sevenbrothers fündig und holten uns eine Pok’e Bowl, die ursprünglich hier her kommt. Anschließend ging es nach Haleiwa., an dessen Hauptstraße finden sich Restaurants und Shops jeglicher Art. Bei Matsumoto besorgten wir uns ein Shave Ice, der lokalen Eisspezialität. Es handelt sich dabei um fein „rasiertes“ Eis, welches zu einem Schneeball geformt und mit einer Auswahl an zuckersüßen Sirup übergossen wird. Ehrlich gesagt haben wir es kaum aufbekommen so süß war es, aber ausprobieren muss man es.

Die Shops waren nett, aber überzeugten uns nicht. Außerdem reisen wir ja mit leichtem Gepäck. Nach einem Spaziergang über die Flaniermeile (die einzige bisher, ansonsten geht hier nichts ohne Auto) machten wir uns auf den Rückweg. Nachmittags ist leider auch auf O’ahu viel los und so dauerte die Heimreise entsprechend länger. Otti machte alles gut mit, freute sich aber auf eine Strampeleinheit am Abend.

Insel erkunden Teil III – Makapu’U Point Trail – Waikiki

Dann war es endlich so weit: Otti’s erste Wanderung. Es sollte der Trail zum Makapu’U Point werden. Mit einer Wanderung hatte es am Ende dann doch recht wenig gemein, denn fairerweise muss man sagen, dass wir Otti bei strahlendem Sonnenschein einen mäßig steilen, dafür aber sogar durchweg asphaltierte Weg, hochschoben. Leider waren wir auch nicht die Einzigen, vorsichtig ausgedrückt…Dennoch oben angekommen wurden wir mit einem grandiosen Ausblick über die Süd-Ost-Küste von O‘ahu belohnt.

Auf dem Rückweg entschieden wir uns durch Waikiki zu fahren, was für viele synonym für Hawaii steht. Viele US-Amerikaner kommen nicht über die Stadtgrenzen Waikikis hinaus, denn hier gibt es alles was sie brauchen: Hotels, Restaurants, eine Shoppingmeile mit den üblichen Verdächtigen à la Louis Vuitton und Konsorten, sowie Ausgehoptionen ohne Ende. Uns hat es am Ende noch nicht einmal eingeladen um anzuhalten. Die Baubunker der 70’er und 80’er Jahre, die vollen Straßen und auch die angesprochene Kalakaua Ave, welche wenn überhaupt eine ganze Meile lang ist, lockten uns nicht. Auch Honolulu konnte uns nicht überzeugen. Zu zerklüftet und kein schönes Stadtzentrum. Das Viertel Kaka’ako, das von Streetart gesäumt sein sollte, erwies sich leider auch als Reinfall. Naja, vielleicht liegt es auch an unseren Erwartungen, aber Kaka’ako war ein Gewerbeviertel mit ganz nett verzierten Garagen. Flair kam hier leider nicht auf.

Auf dem Rückweg machten wir nochmal kurz bei Target und Ross for less halt und füllten nicht nur unsere Reserven auf, sondern shoppten auch noch das ein oder andere Teil.

Insel erkunden Teil IV – Ostküste von Kane’ohe zur Northshore

Nach einem weiteren Besuch an der Northshore, es hatte uns einfach so gut dort gefallen, wollten wir die Ostküste erkunden. Die Wir entschieden uns den Kamehameha Highway von Süd nach Nord zu fahren, obwohl es unterm Strich egal war. Also wieder über den Freeway nach Kane’ohe und ab auf die Landstraße. Das seichte Gewässer zog sich fast die gesamte Strecke über. Erst nach dem Übergang von Ost- zu Nordküste wurde das Meer rauer und die Wellen höher. Entlang der Hauptstraße wechselten sich stattliche Strandhäuser mit einfacheren Häusern ab. Diese entspannte Bauweise, welche sich an die natürlichen Gegebenheiten schmiegt, entspricht genau unseren Traumvorstellungen. Gefühlt mitten im Nichts tauchte linksseitig von uns ein Imbiss (Waiaholepoifactory) auf, der, trotz seiner Lage, sehr gut besucht schien. Wir machten also kehrt und Mary besorgte uns Lau Lau und eine Sweet Lady Of Waiahole. Lau Lau war Hünchen mit Spinat in einem Blatt, vermutlich slow cooked. Die Lady ist Vanilleeis auf einem Bett von Kulolo, einem Gemeng‘ aus Taro Wurzel und Kokosnuss. Mussten wir auch googlen…Beides schmeckte eher so lala, aber Probieren geht über Studieren und das Eis fand ich im Nachhinein immer besser.

Schon auf der Karte war uns der Kualoa Beach aufgefallen, der über einen wunderschön angelegten Park und Strand sowohl nach Osten, als auch nach Süden hin verfügt. Hier machten wir Rast, damit Otti sich mal ausstrecken und etwas entspannen konnte. Der Park war wirklich schön und hielt sogar ein paar schattenspendende Bäume für uns parat. Alles in Allem ein wirklich schöner Halt und schade, dass wir so eine Örtlichkeit zu Hause nicht haben.

Weiter nördlich kamen wir irgendwann nach La’ie. Hier zeigte sich wieder, dass wir nicht in einem unabhängigen, polynesischen Staat, sondern in den USA waren. In La’ie befindet sich das Polynesian Culturel Center. Wer jetzt mit einer Art Museum gerechnet hat liegt leider falsch. Es ist ein Vergnügungspark, inkl. Der Möglichkeit mit einem authentischen Boot (Plastikbomber) selber (geführt) „von Insel zu Insel“ zu fahren. Allein der Eintritt schlägt mit 85 US$ zu Buche, was nicht das Ausschlusskriterium war. Wenn man sich die Bilder auf der Hompage anschaut, weiß man sofort wie authentisch das Ganze wird. Wir fuhren weiter, wurden aber einige Meter weiter von einem prachtvollen Bauwerk zu einem weiteren, kurzen Stopp bewegt. In La’ie wurde durch die Church of Jesus Christ ein riesiger Tempel errichtet, der wirklich beeindruckend aussieht.

Nicht mehr weit und wir erreichten die uns schon bekannte Nordküste. Insgesamt ein lohnenswerter Ausflug mit kulinarischen und landschaftlichen Highlights.

Insel erkunden Teil V – Tantalus Lookout im Puu Ualakaa State Park / Manoa Falls Trail

Dann war die Woche auch schon fast wieder rum und wir mussten unseren lieb gewonnen Chevy wieder zurückbringen. Am letzten Tag entschieden wir uns daher „nur“ in die Gegend um Honolulu zu fahren. Bei unserer Recherche hatten wir herausgefunden, dass der Tantalus Lookout einen wunderschönen Blick über Waikiki und Honolulu bietet. Dem war auch so! Auch schon der Weg dorthin durch die „Honolulu Hills“ mit seinen prächtigen Villen und kurvigen Straßen war spannend. Oben angekommen genossen wir die Aussicht und machten dann wieder los in Richtung Manoa Falls. Die waren nicht weit weg und nach der Entrichtung von 6 US$ Parkgebühren konnten wir einfahren. Was uns hier gefallen hat, war der plötzliche Wandel von Stadt zu Tropenwald. Der Weg fühlte sich nun schon mehr nach Wanderung an und Otti freute sich sichtlich auf ihren ersten Wasserfall. Auf dem Trail war es noch voller als auf dem Makapu’U Point Trail. Dennoch genossen wir die verschiedenen Perspektiven, die der Trail bot. Nach gerade einmal 1,7 km oder etwa einer Meile waren wir am Ziel. Der Manoa Wasserfall, oder eher Wasserfällchen.. Zur Krönung verschlief Otti unsere heroische Ankunft und wir machten, nach einem Anstandsfoto kehrt. Auch wenn der Wasserfall nicht der Hit und das Baden im Pool verboten war – es war eine schöne, kurze Wanderung mit der wir uns drei langsam an eine ernst zu nehmende Wanderung herantasten konnten.

Ende mit Erkunden und her mit der Hängematte

Damit endet unsere erste Erkundungsphase der Insel O’ahu, die doch einiges zu bieten hat. Nun heißt es zwei Wochen lang abhängen, runterkommen und die Reise und diesen Blog weiter planen^^.

In unserer letzten Woche werden wir erneut mobil sein und bereits bereiste und für gut befundene Orte erneut aufsuchen und die Ostküste südlich von Kane’ohe abfahren. Hier befindet sich der Lanikai Beach, der einer der schönsten von ganz Hawaii sein soll.

Außerdem werden wir berichten was wir in den zwei Wochen hier vor Ort getrieben haben und wie es Otti damit ging.

Stay tuned!

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