Prolog:
Seitdem für uns beide fest stand, dass wir irgendwann ein Rudel gründen wollen überlegten wir wie wir unsere Eltenzeit verbringen wollten. Das klassische Modell 12 + 2, wobei ein Partner nur 2 Monate zu Hause die Zeit mit dem Nachwuchs genießen kann kam für uns nicht in Frage. Wir wollten ein weiteres Mal in die Welt hinaus, aber auch das frühe Band mit Otti stärken. Im Alltag ist es doch alles immer ein bisschen stressig. Arbeit, Termine, Verpflichtungen, wer kennt es nicht. Wir wollten Otti und uns die Möglichkeit geben uns in einer entspannten Umgebung weiter kennen lernen zu können. Auch ein gemeinsames Ziel war schnell gefunden. Wir beide lieben das Meer, die Tropen und entspannte Vibes. All das findet man auf Hawaii, dazu noch eine sichere Umgebung, vernünftige Gesundheitsversorgung und wenn nötig: regelmäßige Flugverbindungen.
Punkt 1: Aufstehen!
Montagmorgen, der Wecker klingelt. Nicht aber weil die Arbeit ruft, sondern ein unvergessliches Abenteuer zu dritt. Endlich geht es los.
Aufstehen, duschen, die letzten Sachen einpacken und auf geht’s zum Bahnhof. Dort heißt es Abschiednehmen von der Familie und schon kommt, mit nur wenigen Minuten Verspätung der ICE, welcher uns zum Frankfurter Flughafen bringen wird. Es folgen 1:40 Stunde entspannte Zugreise. Otti bleibt gewohnt gelassen und lässt sich durch nichts aus der Ruhe bringen. Wir haben sichtlich Hummeln im Po und freuen uns, dass es endlich so weit ist.
Ankunft am Frankfurter Flughafen
Am Frankfurter Flughafen angekommen lief erstmal alles reibungslos, da wir als junge Eltern überall in die Fast-Lane gelassen wurden. Überall bekamen wir, naja eher Otti, liebe Komplimente, wie„Da bekomme ich sofort nen Milcheinschuss, wenn ich die sehe.“
Nach dem Check-In und dem Security-check dann die erste Ernüchterung. Wir haben uns Ende des letzten Jahres dazu entschieden eine American Express Platinum-Kreditkarte abzuschließen. Hierin inbegriffen ist der Priority Pass bei dem man weltweit in unterschiedliche Lounges an Flughäfen kommt. So freuten wir uns schon auf unser Debut, doch wurden enttäuscht. Vielleicht lag es auch an uns und wir hätten genauer lesen müssen, aber Zugang zur Lounge gibt es nur vom allgemeinen Bereich. Also hatten wir jetzt die Wahl den Sicherheitsbereich wieder zu verlassen und die Lounge zu genießen, um dann erneut durch die Sicherheitsschleuse zu müssen, oder wir warten einfach am Gate wie sonst auch…
Immer noch in Frankfurt am Flughafen…
Vorm Boarding dann das nächste Knirschen im Getriebe: Condor Mitarbeiter baten alle Passagiere mit ihren Boarding- sowie Reisepässen und Visa/ESTA nach vorne zu kommen. Auch die Frage nach einem Rückflug wurde gestellt. Ganz entspannt zeigte ich unseren Weiterflug nach Papeete/Tahiti vor, doch die nette Dame sagte mir mit traurigen Augen, dass wir einen Rückflug mit Condor zurück nach Deutschland, oder wenigstens in die EU bräuchten. Ich versuchte es nochmal mit ganz freundlichen Worten zu erklären, dass das der Beginn einer 4-monatigen Reise im Rahmen unserer Elternzeit sei und wir noch gar keinen Rückflug haben, aber wir ja einen Flug aus den USA haben. Darum geht es doch, merkte ich noch an. Um es an dieser Stelle abzukürzen: Uns wurde auch an anderer Stelle bestätigt, dass Französisch Polynesien nicht die Vorrausetzungen erfülle als „Rückflugticket“ zu gelten und wir waren gezwungen unter Zeitdruck ein gültiges Rückflugticket zu buchen. Für schlappe 2400,-€ buchten wir also einen one-way-Flug von Honolulu am selben Tag wie unseren Weiterflug nach Papeete, in dem Wissen diesen nach erfolgter Einreise in die USA wieder zu stornieren. Das hat zum Glück am Ende alles reibungslos geklappt und wir haben unsere Kohle wieder bekommen. Dennoch verstehen wir bis heute nicht, dass unsere Ausreise nach Französisch Polynesien nicht ausreichend war. Endlich durften wir nun in die überdimensional große, grüne Ringelsocke einsteigen.
Wir heben ab gen Abenteuer…
Der Flug war definitiv anders als sonst. Statt parallel irgendwelche Filme zu schauen, sich über das mäßige Flugzeugessen zu unterhalten, oder einfach mal zu schlafen, war da nun Otti, die sich an uns ran kuschelte und entspannt die meiste Zeit schlief. Wir schliefen kaum und an Unterhaltungsprogramm war auch kaum zu denken. Alles halb so wild, so lange es Otti nur gut ging. Wir hatten gelesen, dass Stillen während der Start- und Landephase helfen soll für den Ohrendruck und das tat es zum Glück auch. Das Flugzeug, ein Airbus A330 Neo war flatsch neu und auffallend leise im Innenraum. Das Essen (1x Mittagessen, 1x Snack) war mau und zu wenig für einen 10:40 Stunden Flug. Umso mehr freuten wir uns über unsere eigenen Snacks.
Zwischenlandung in Seattle
Bei unserem Zwischenstopp in Seattle hieß es dann ranhalten: aussteigen, Gepäck abholen, Immigration und dann wieder in den nächsten Flieger in 90 Minuten. Leider kam und kam unser Kinderwagen nicht. Helfen konnte uns zunächst niemand, wir sollten uns in Honolulu bei der Airline melden, wenn er immer noch nicht da sei. Wir sollten nun erstmal einreisen und unseren Anschlussflug nehmen. Ja ok, aber wie kommen wir dann ohne Kindersitz mit dem Mietwagen zu unserer Unterkunft? Fragen, die wir uns bis dato noch nie gestellt hatten.
Weiter geht’s, nächster Halt Honolulu!
Wir bestiegen nun eine altgediente Boeing der Alaska Airlines, die jedoch deutlich mehr Beinfreiheit aufwies und hoben ab gen Honolulu. Noch einmal 6 Stunden und wir sind angekommen. Otti schlief immer mal hier, mal dort auf dem Arm, angekuschelt und glücklich. Den Start hatte Otti einfach verschlafen und wurde nicht gestillt, was aber auch wunderbar geklappt hat. Auch der Start verlief reibungslos. Diese 6 Stunden zogen sich aber nun wie Kaugummi und wir waren heilfroh, als wir endlich Land sahen. Am Gepäckband wurde uns sogar noch eine kleine Freude bereitet, der zwischenzeitlich verschollene Kinderwagen stand plötzlich da wie eine Eins und wartete auf seinen Einsatz.
Aloha Honolulu und Mahalo, dass wir dich bereisen dürfen!
Kurz noch den Mietwagen bei Sixt abholen und ab auf den nächtlichen Freeway in Richtung Westen. Nach 40 Minuten Autofahrt erreichten wir endgültig unser Ziel: Wai’anae – unser Zuhause für die nächsten 4 Wochen.
Die Wohnung nahmen wir nur kurz in Augenschein, duschten kurz und fielen dann tot ins Bett. 26 Stunden nachdem wir gestartet waren hatten wir unser Ziel erreicht. Otti war nach wie vor entspannt und kuschelte sich schnell an uns.
Das letzte Bild ist zwar vom nächsten Tag, spricht aber für unseren Zustand am Ankunftsabend.

Kleines Statement am Ende…
Euch wird sicherlich nicht entgangen sein, dass wir nicht daran gedacht haben an den einzelnen Stationen mal eben ein Foto zu machen…Scheinbar hat uns Otti so in ihren Bann gezogen oder wir waren einfach zu sehr damit beschäftigt uns um sie zu kümmern und gleichzeitig keinen Flug zu verpassen. In den nächsten Beiträgen gibt es dann mehr Fotos, versprochen 🙂