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Big Island

06.03.2024 – 16.03.2024

Big Island

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06.03.2024 – 16.03.2024

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Reisetag

Abschiednehmen und los ging es. Das Wetter hatte sich auch auf Trauer eingestellt, wir waren froh, keinen sonnigen Tag als Reisetag zu verschenken. Die Rückgabe des Mietwagens verlief erwartungsgemäß reibungslos. Ganz aufgeregt auf unseren ersten Loungeaufenthalt liefen wir in den Flughafen. Eingecheckt waren wir, das Gepäck schnell aufgegeben und wir schnell auf gefährliche Stoffe hin untersucht. Mein Gott sind die Hawaiianer freundlich. Nach der Security dann die erste Ernüchterung: Die Plumeria Lounge war voll und wir mussten uns auf eine Warteliste eintragen. Nach etwa 40 Minuten Wartezeit war es dann endlich soweit: Wir durften ein bisschen Luxusluft schnuppern! Die Plumeria Lounge ist bestimmt kein Maßstab, da noch genug Luft nach oben war. So gab es lediglich abgepackte Sandwiches mit Tuna oder Schinken/Käse und Minestrone, aber das war schon ok. Wir haben schon für schlechtere Lebensmittel viel Geld gezahlt. Das Highlight jedoch waren schokolierte Macadamia-Nüsse. Lecko Scholli waren die lecker! Wir haben pro Person bestimmt 10 Stück vertilgt. Ansonsten verflog die Stunde Aufenthalt schnell, nach einem weiteren Kaffee für mich und ein Ginger Ale für Mary, wurde es Zeit zum Gate zu laufen.

Leider hatte unser Flug am Ende eine Stunde Verspätung, aber das war ja nicht ganz so tragisch, hatten wir ja wenigstens volle und glückliche Bäuche. Otti übrigens war die ganze Zeit über entspannt und dachte sich wohl ihren Teil.

Schon beim Anflug auf Hilo wurde uns bewusst, dass Big Island ganz anders werden würde, als O’ahu. Viel naturbelassener und wilder. Das Wetter hatten wir übrigens doch mitgenommen und es schüttete wie aus Eimern. Ist wohl üblich zu dieser Jahreszeit, denn dieses Mal hatten wir uns (unwissentlich) für die feuchtere Seite der Insel entschieden.

Also noch schnell zu unserem Lieblingsladen Target und ab zur Unterkunft. Die stellte sich als mega chillig heraus. Endlich wieder ein bisschen Hostelfeeling mit Gemeinschaftsküche. Das Zimmer ist auch echt schön, verfügt sogar über ein eigenes Bad. Mit Otti im Gepäck doch die bessere Wahl!

1. Chaostag – Touristdrive – Akaka-Falls

Irgendwie gestresst, ob der Situation des noch immerwährenden Regens, machten wir uns auf zu den Aka Falls, nördlich von Hilo. Zunächst aber war uns klar, dass wir unbedingt Regenjacken, Ponchos, oder was auch immer bräuchten. Obwohl wir 5 Läden durchforsteten, wollten wir einfach keine einfachen Regenjacken finden. Auch unser liebgewonnener Target brachte uns nicht weiter.  Genervt, dass wir einfach keine Jacken finde konnten fuhren wir dann erstmal los in Richtung Akaka Falls. Etwas oberhalb von Hilo, bei Papaikou nahmen wir einen Scenic Drive, der zum Hawai‘i Tropical Bioreserve & Garden führt. Die Straße führte mitten durch den saftigen Regenwald, immer wieder von Flüssen durchzogen, die Ausblicke auf wundervolle Wasserfälle boten und das Meer in greifbarer Nähe. Der kleine Umweg hat sich mal so richtig gelohnt!

Bei Honomu biegt man dann links zu den Akaka Falls ab und folgt der Straße für 8km. Kleiner Tipp am Rande: Parkt außerhalb des ausgeschilderten Parkplatzes, das spart euch 10 US$. Der Eintritt zum Akaka Falls State Park kostet dennoch 5 US$/ p.P..

Der Wasserfall kann auf jeden Fall was und war beeindruckend, kein Wunder bei all dem Regen. Apropro Regen…Der begann genau auf dem Rückweg. Schlagartig und heftig. Naja, wir waren zumindest nicht die Einzigen ohne Regenjacke. Hauptsache war natürlich, dass Otti trocken blieb. Dafür hatten wir ein Handtuch mit und Otti kam trocken ins Auto. Nur wir waren pudelnass, dafür aber auch glücklich.

Roadtrip durch den Süden

Nach unserem etwas holprigen Start brauchten wir ein kleines Erfolgserlebnis. Wir hatten uns vorgenommen die Insel zu umrunden. Da Big Island, der Name sagts ja bereits, recht groß ist, teilten wir die beiden Teilstücke in Nord und Süd auf. Wir starteten mit der Süd-Runde und fuhren zunächst an Volcano vorbei. Hier liegt der gleichnamige Nationalpark, den wir an den nächsten Tagen nochmal aufsuchten. Wir wollten ja Meter machen, also blieben wir auf dem Highway 11. Schon hier merkte man, wie sich die Vegetation und auch das Wetter von Regenwald zu Vulkanlandschaft entwickelte.  Am Punaluʻu Beach machten wir einen Stopp um uns den feinen, schwarzen Sandstrand, umrahmt von Palmen etwa näher anzuschauen. Das Wasser war aber leider echt kalt, weswegen wir nicht reinsprangen. Im Örtchen Naalehu bei der Punalu’u Bakery besorgten wir uns ein paar Masaladas. Die sind den Berlinern sehr ähnlich, nur außergewöhnlicher gefüllt. Wir hatten zum Beispiel einen mit Ananasfüllung, der uns sehr gut gefiel. Einer hieß übrigens „Bismark“ und bestand aus einer Vanillefüllung und Schokolade on top – typisch deutsch eben.

Im Anschluss an den, zugegebenermaßen ungesunden, Zwischenstopp fuhren wir zum südlichsten Punkt der USA. Hier befinden sich auch Absprungeinrichtungen zum Sprung von den Klippen. Hier trafen sich vor allem einige Einheimische zum Angeln und einfach zusammen abhängen. Wie immer mit Überdachung, Kühlboxen, Grill und vielem mehr. Warum machen wir so etwas eigentlich nie? Also ich meine in der Natur nicht im eigenen Garten. Warum treffen wir uns nicht mit Freunden irgendwo in der Wildnis und grillen mal dort ne Wurst oder ein Steak? Ist bestimmt spannender als immer in Nachbars Garten zu schauen. Da schätzen wir die amerikanische / hawaiianische Kultur schon sehr!

Nicht weit von dort befindet sich der Zugang zum Green Sand Beach. Allerdings muss man zu diesem noch etwa 4,5 km laufen. Mitten in der Mittagshitze, ohne viel Schatten war uns das mit Otti zu heiß, auch wenn wir dieses Naturspektakel gerne erlebt hätten. Man muss Prioritäten setzen und Otti ist unsere ungeschlagene Nr. 1!

Übrigens ist es hier schon deutlich gemäßigter, was sich auch in der Vegetation widerspiegelt. Spannend wie unterschiedlich eine Insel sein kann und das war nur der Anfang.

Zurück auf dem Highway 11 hielten wir geradewegs auf Kailua-Kona zu. Das ist die zweitgrößte und deutlich touristischere Stadt auf Big Island. Auf dem Weg dorthin wurde das Klima stetig trockener. In Kona angekommen, suchten wir nach einem Parkplatz. Ein recht zentraler Parkplatz rief 13,48 US$ für eine Stunde Parken auf. Wir staunten nicht schlecht und suchten uns zwei Blocks entfernt einen kostenlosen Parkplatz am Straßenrand. Gemeinsam schlenderten wir durch Kona, was uns irgendwie nicht gefallen wollte. Zu touristisch, nicht wirklich authentisch und kein schöner Strand (ok, gibt’s in Hilo auch nicht). Der örtliche Poké Bowl Laden hatte leider auch schon zu, also wurde es Sushi. Das war gar nicht schlecht und hielt sich preislich im Rahmen.

Zurück ging es dann über den Highway 200 ab durch die Mitte der zwei größten Vulkane Mauna-Kea im Norden und Mauna Loa im Süden. Kurz nach dem höchsten Punkt schlug das Wetter wieder in gewohnte Bahnen um. Schlagartig tauchte eine Nebelwand vor uns auf und es fing an zu regnen. Gegen 19:00 Uhr kamen wir erschöpft, aber glücklich in unserer Unterkunft in Hawaiian Paradise Park, südlich von Hilo an.

Mauena Loa Lookout & Kailauea iki crater

Für den nächsten Tag war klar, dass wir ein entspannteres Programm fahren wollten. Es ging zurück nach Volcano. Kurz hinter dem kleinen Örtchen führt eine kleine Straße zum Mauna Loa Lookout führt. Wir freuten uns darüber, dass die Straße frei und sämtliche Tore offen waren. Nur leider hatte sich ein Baum entschieden seine ewigen Jagdgründe quer auf der Fahrbahn suchen zu wollen. Alleine hatten wir keine Chance. Wir setzten schon zurück, da kam ein deutsches Pärchen aus Sachsen und wir versuchten gemeinsam den Baum zu bewegen. Kurz darauf kam noch ein Pärchen von der Insel, die auch mit anpackten. Mit gemeinsamen Kräften konnten wir den Stamm beiseite manövrieren und unsere Fahrt fortsetzen. Am Ende der Straße, wo der Mauna Loa Trail beginnt gab es erst einmal eine Strampelpause für Otti im Schatten. Leider gibt es, entgegen dem Namen Mauna Loa LOOKOUT keinen Blick auf den Vulkan. Es ist lediglich der Beginn des 18 Meilen langen Trails zum Gipfel des Mauna Loa. Einige wären jetzt enttäuscht gewesen, doch allein die Fahrt dorthin hat uns sehr gut gefallen. Oben trafen wir das deutsche Pärchen wieder, die uns netterweise ihren noch drei Tage gültigen Parkausweis für den Volcano State Park schenkten. Den nahmen wir dankbar an und machten uns gleich auf in den Park. 30 US$ haben wir hierdurch gespart, die sonst pro Auto, nicht p.P. erhoben werden. Eigentlich aber ein fairer Kurs muss man sagen.

Wir fuhren erst einmal ostwärts und genossen die Ausblicke in den Kilauea. Was für ein gigantischer Krater! Irgendwie erinnerte er mich aber auch an die Tagebaugebiete im Rheinland, nur dass diese von Menschen gemacht und nicht natürlich entstanden sind. Nach dem Bestaunen des Kilauea Kraters fuhren wir direkt zu den Lavatubes. Wir hatten beide eine spektakulärere Vorstellung hiervon. Im Endeffekt handelt es sich um einen dunklen Gang unter einem Lavastrom. Quasi `ne Höhle aus Lavastein. Cooler war aber der direkt gegenüber beginnende Kilauea Iki Trail. Hier wandert man zunächst den Kraterrand hinunter, durchquert diesen und anschließend wandert man ihn wieder hoch. Der Roundtrip ist 5,3km lang und wir brauchten etwa 2 Stunden. Es gibt im Park diverse Lookouts in verschiedenste Krater, aber selber in einen hinabzusteigen und diesen zu erlaufen ist definitiv etwas anderes.

Es klingt nach nicht viel, aber mit den Fahrstrecken sind die Tage schnell gefüllt. Außerdem haben wir ja das kleinste Rudeltier, das auch ihre Bedürfnisse hat. Daher fuhren wir hiernach direkt zur Unterkunft.

Mauena Kea observatory, Rainbow Falls & Hilo

Uns war klar, dass wenn wir in den nächsten Tagen die Nordrunde fahren würden, keine Zeit mehr hätten zum Mauena Kea observatory zu fahren, auch wenn es direkt am Highway 200 liegt. Also fuhren wir gezielt dorthin. Der Highway ist am höchsten Punkt bereits 2.021m hoch, was man von beiden Seiten aus kommend merkt. Hier trennt sich auch das Wetter in klar/trocken zu wolkig/feucht. Verlässt man den Highway kommt man zunächst auf 2.800m zum Visitor Center. Hier muss man sich eintragen, falls man wandern möchte. Eintritt wird übrigens weder fürs Wandern, noch für den bloßen Besuch erhoben. Weiter geht’s ab hier nur noch im 4×4, nicht weil die Straße so schlecht, sondern so steil ist und die normale Automatik nur begrenzt Motorbremse kennt. Der sehr nette Ranger informierte uns zunächst über die Wetterbedingungen, überprüfte unser Fahrzeug auf 4×4 Tauglichkeit und Tankstand (min. halber Tank, sonst darf man nicht hoch) und gab zu bedenken, dass der Mauena Kea mit seinen 4.205m recht hoch ist. Otti zur Liebe teilten wir uns auf. Mary erklärte sich bereit mit Otti unten zu warten, während ich für uns drei den Ausblick aufsaugte. Leider war es an dem Tag nicht klar, sondern auch über der ersten Wolkenschicht noch leicht bewölkt. Dennoch ist der Blick phänomenal! So stelle ich mir ungefähr den Mond vor. Auch wenn’s an diesem Tag nur wenig Schnee war, fühlte es sich paradox an in Hawaii auf Schnee zu treffen. Oben traf ich auf ein nettes Pärchen aus Ontario die den ganzen Weg hoch gewandert waren. Sie waren ziemlich erschöpft und total zwiegespalten, wollten aber partout mein Angebot sie wieder mit runter zu nehmen nicht annehmen. Nach einem kurzen Schnack verabschiedeten wir uns und die beiden liefen los.

Ich machte mich auch wieder auf den Rückweg. Die Schotterstraße war wie gesagt kein Problem und mit wenig Bremseneinsatz auch abwärts zu bewältigen. Bevor man das Gebiet verlassen darf wird beim Visitor Center die Bremsentemperatur gemessen. Der Ranger empfahl mit aufgrund der Temperatur von 350°C eine halbstündige Pause. Eigentlich nicht viel, aber wir nutzten die Zeit für einen kleinen Spaziergang.

Auf dem Rückweg machten wir noch bei den wunderschönen Rainbow Falls halt, die sich schon im Stadtgebiet von Hilo befinden.

Roadtrip durch den Norden

Der Norden stand noch aus und wir wollten lieber am Anfang Gas geben und am Ende etwas entspannen. Wir fuhren also auf die Inselumspannende Hawai’i Belt Road, vorbei an den Akaka Falls immer weiter in Richtung Norden. Hier bleibt es lange Zeit dschungelig, was uns sehr gefallen hat. Unser erstes Ziel war der Waipiʻo Valley Lookout. Der Ausblick auf diesen majestätischen, schwarzen Sandstrand, umrandet von saftig grünen Klippen sprechen für sich. Seit 2022 ist es leider nicht mehr möglich sich diese Pracht von Nahem zu genießen. Der Zugang ist der lokalen Bevölkerung vorbehalten, aber auch nur wenn sie mit einem Fahrzeug unterwegs sind. Fußgänger sind nicht erlaubt. Grund ist, dass die Zugangsstraße durch Privatbesitz führt und man offensichtlich die Massen eindämmen wollte. Das Tal selber ist es ein spiritueller Ort für die hawaiianische Bevölkerung und tief in ihrer Mythologie verankert. Zu Zeiten Kamehameha diente das Tal auch als Königsresidenz. Trotz Sperrung der Straße für Fußgänger und Nicht-Locals ist es anscheinend noch möglich sich eine Camping Permit für einen Tag zu holen. Hier findet ihr mehr Informationen dazu. Die Preise sollen variieren. Zugang zur Campsite und zum Trail erhält man dann per Tourbus, oder gegen Zahlung eines Trinkgeldes an einen Local. Wir haben es nicht ausprobiert, da wir noch zu viel vor der Brust hatten und es uns ehrlich gesagt zu undurchsichtig schien.

Weiter ging es durch Waimea, wo wir uns eine Poke Bowl besorgten. Eigentlich sollte es Hänchen vom CJ Chicken werden, aber der Foodtruck war leider nicht da. Nach der kurzen Stärkung fuhren wir weiter Richtung Norden die Straße hoch, die sich zunächst zu den kleinen Städtchen Kapaau und Halaula schlengelt, die beide mit netten Cafés und Galerien aufwarten.

Von hier aus ist es nur noch ein Katzensprung zum Pololu Valley Lookout. Der Ausblick über das Tal an sich war ganz nett, aber hier war ganz klar der Weg das Ziel. Leider hatten wir nicht die Zeit die etwa halbstündige Wanderung (One-way) ins Tal und wieder zurück zu laufen.

Wir wollten ja noch weiter auf Entdeckungsreise gehen. Vom nördlichsten Zipfel fuhren wir entlang der Küste gen Süden. Hier legten wir hin und wieder Strandstopps ein. Keine Frage befinden sich hier die schönsten und wenigen Weißsandigen Strände der Insel. Sind es sonst eher schwierige Bedingungen, mit großen Steinen und Klippen, kann man hier entspannt Schwimmen gehen. Naja, wir waren nicht zum Baden auf dieser Insel, sondern zum Bestaunen dieser abwechslungsreichen Vielfalt. Ein sehr schöner und familienfreundlicher Strand war er Hapuna Beach mit angeschlossenem und wirklich schön angelegtem Hapuna Beach State Recreation Area. Hier gibt es schöne Pavillons, Grillplätze, Bänke, schattenspendende Vegetation und einfach feinsten Sand inkl. Unvergesslicher Sonnenuntergänge. Da war eh nicht das Wetter für, daher fuhren wir weiter und bogen auf die Waikaola Road in Richtung Landesinnere ab. Erneut wurden wir von einer wundervollen Landschaft überrascht. Um uns herum waren lauter flauschige, gelbe Puschel, die die unzähligen Hügel um uns herum bedeckten. Rechtsseitig tauchte dann eine große Solaranlage auf. Wenn sich Solar hier nicht lohnt, weiß ich auch nicht! Mit Erreichen der Saddle Road (Highway 200), die entlang des Mauna-Kea führt wird die Landschaft zunächst karg, bis sie bei Überschreiten des Scheitelpunktes erneut tropisch wird.

Diese Insel ist einfach so verrückt. Wir haben schon viel gesehen, aber so ein Wechsel von Landschaften in so kurzer Zeit ist wirklich beeindruckend. Wie gesagt, wir sprechen von einer Insel. Starteten wir morgens im Regen(-wald), bestaunten das faszinierende Waipi’o Valley, durchquerten wir zwischendurch gemäßigte bis trockene Landstreifen, fuhren durch Täler und hügelige Areale mit Steilklippen, vorbei an wunderschönen Stränden und weiten Ebenen wieder zurück in den Regenwald. Einzig der stetig am Horizont ersichtliche Mauna Kea erinnerte uns, dass wir noch auf Big Island waren. Was eine Tour, anstrengend aber auch beeindruckend!

Vulcano National Park Pu’u Hulahula trail

Sichtlich erschöpft vom Vortag ließen wir es am nächsten Tag ruhiger angehen und fuhren nur nochmal zurück zum Vulcano National Park. Es war zur Abwechslung auch mal auf unserer Inselseite recht schönes Wetter. Unser geschenktes Ticket war nur noch an diesem Tag gültig. Ich hatte vorher in einem Blog vom Pu’u Hulahula Trail gelesen, der sehr angepriesen wurde. Daher dachte ich, dass die 40-minütige Anreise es wert wäre. Man läuft zunächst am Rand einer, langsam wieder mit Vegetation gesäumten, Vulkanlandschaft entlang. Die letzten ca. 300 m geht es dann ein paar Meter hinauf zu einem Lookout. Ein Weg hat uns zwar nur eine halbe Stunde genommen, aber der Ausblick und auch der Weg dorthin haben uns irgendwie nicht umgehauen. Wir genossen etwas die Ruhe dort oben. Mary servierte Ruby erst einmal ein köstliches Mittagessen, anschließend konnte abgestrampelt werden.

Da die Distanzen wirklich groß und mit entsprechenden langen Fahrtzeiten verbunden sind, fuhren wir einfach wieder zur Unterkunft zurück und entspannten etwas.

Blacksandbeaches und Hot pools im Südosten

Südlich unserer Unterkunft sollten sich noch zwei schöne schwarze Sandstrände befinden. Der erste liegt am Ende der Straße gen Süden und heißt Kaimu Black Sand Beach. Vom Parkplatz aus läuft man keine zehn Minuten über Lava zum – naja nennen wir es Lavastrand. Es ist kein Strand im klassischen Sinne und vor allem kein Badestrand. Da es in unserer Unterkunft Buggiboards gab, nahm ich eines mit, denn bislang hatte sich kein Wellenvergnügen für mich ergeben. Heute leider auch nicht, denn ein Einheimischer meinte schon es wäre der Crabfood beach, da ab und zu Leute zu Krabbenfutter werden, wenn sie die Strömung rauszieht. Dennoch war der Besuch es wert, denn der Weg zum Wasser und auch der Bereich direkt an der Klippe waren sehr nett neu bepflanzt. Wirklich schön zu sehen wie viel Mühe sich die Leute hier geben um es sich schön zu machen.

Weiter fuhren wir am Meer entlang in Richtung Nordosten. Wirklich viel kommt hier nicht, außer ein paar wirklich schöne Häuser. Ein kurzer Zwischenstopp am Kehana Black Sand Beach bot dasselbe Bild. Ein ehemals schöner, schwarzer Sandstrand war nun um eines an Lava reicher. Am Ende der Straße (und ich meine: wirklich Ende, s. Foto😉) befindet sich der Isaac Hale Beach Park. Dieser Beach Par ist mega schön angelegt und bietet zwei Hot Pools, die durch unterirdische Vulkane thermisch erhitzt werden, noch einen besonderen Reiz. Leider nur wurde der Strand im wahrsten Sinne von einer Lavalawine geschluckt. Denn auf Bildern von vor 2022 sieht man wie wunderschön der Strand eigentlich war. Jetzt gibt es viel Lava und große Steine, die Baden nicht wirklich angenehm gestalten. So ist das eben auf einer vulkanaktiven Insel, da werden auch mal die schönsten Strände einfach geschluckt. Auf der Rückfahrt bogen wir etwas früher ab und sparten uns den unteren Zipfel. Auch hier standen stattliche Häuser mit riesigen Grundstücken. Auch wenn die Strände leider beide kein Badeerlebnis boten, war der Ausflug schön und die Gegend sehenswert.

 

Tja und dann kam es anders als gedacht…

Bei unserer Ankunft wurde ich (MJ) mehrfach von Mosquitos gestochen. Nichts Wildes, kennt jeder. Nur leider scheine ich eine Veranlagungen für Entzündungen zu haben. Jedenfalls hat sich ein Stich zu einem Abszess verwandelt. Diese Erkenntnis ereilte uns am Wochenende. Montags ging es dann zu Urgent Care, wo mir wirklich urgent geholfen wurde. Natürlich gegen Vorauskasse…Die Ärztin meinte ein Antibiotikum wird’s richten, evtl. reichen drei Tage der Einnahme.

Leider nein, leider gar nicht. Nicht nur, dass mein Abszess eskalierte, auch Otti hatte nun am Hinterkopf einen entzündeten Pickel. Als wir eines Morgens wach wurden war ihr Hinterkopf stark angeschwollen und die Stelle um den Pickel stark gerötet. Jetzt konnten wir die Sorgen unserer eigenen Eltern und all den anderen Eltern nachvollziehen. Mein eigener Abszess war blöd, tat höllisch weh, aber ich wusste was zu tun ist. Bei Otti machten wir uns große Sorgen, insbesondere aufgrund der Nähe zum Gehirn. Also ging es erneut zu urgent care. Die gleiche Ärztin war erstmal entsetzt von der Entwicklung meines Abszesses und verschrieb mir eine Salbe und ein weiteres Antibiotikum. Darüber hinaus quälte sie mich  etwas und reinigte meine Wunde. Seitdem fühlte ich mich besser. Leider dürfen die urgent cares keine Kinder unter 6 Monaten behandeln, was wir nicht wussten. Dennoch begutachtete sie die Entzündung bei Otti und äußerte den Verdacht, dass es sich um denselben Keim handelt. Das war der Moment, an dem ich mir große Vorwürfe machte. Sie empfahl warme Wickel zum Eröffnen des Miniabszesses und Auftragen derselben Creme, wie ich sie nutze. Gleichzeitig holten wir uns Rat bei unserem Arzt des Vertrauens (in der Heimat), der uns starken Rückhalt und gute Tipps gab.

Am nächsten Morgen sah es zunächst besser bei Otti aus. Die warmen Wickel zeigten Wirkung, der Eiter floss ab. Da die Schwellung nicht gänzlich weg ging und Abszesse echt fies sind, entschieden wir uns ins Krankenhaus zu fahren, die einzige Stelle, die Babys unter 6 Monate versorgt. Hier wurde Otti gründlich untersucht und wir wurden in unserer Entscheidung gestärkt das abklären zu lassen. Im Endeffekt wurde Otti ein orales Antibiotikum verschrieben, was sie nehmen soll, wenn die Creme nicht vollständig anschlägt.

Am nächsten Tag war Reisetag und Otti hat alles super überstanden. Bisher mussten wir das orale Antibiotikum noch nicht geben, aber die Stelle ist noch nicht vollständig abgeheilt.

Bei mir siehts mittlerweile deutlich besser aus, auch wenn die letzten Tage noch einiges aus der Wunde herausgekommen ist. Dennoch heißt es für mich jetzt erstmal die nächsten Wochen Antibiotikum.

Hawaii hatten wir auch immer aufgrund seiner guten Gesundheitsversorgung aufgespart. Schade, dass wir es in den letzten Tagen kennenlernen mussten, aber so war es wenigstens Glück im Unglück. Hier noch der dezente Hinweis: Schließt unbedingt IMMER eine Auslandskrankenversicherung ab. Keiner will sie in Anspruch nehmen, aber im Fall der Fälle summieren sich die Kosten schnell. Alleine beim ersten Arzttermin musste ich mit 150 US$ in Vorkasse treten. Die Medikamente haben über 330 US$ gekostet. Wir haben vor unserer Reise eine Auslandskrankenversicherung bei der LVM abgeschlossen. Der Jahresbeitrag deckt jedoch nur die ersten 58 Tage am Stück ab, danach muss man p.P./Tag 1,50€ zahlen. Zusammen kommen wir so auf Ausgaben für die Auslandskrankenversicherung für uns drei von 234,90€. Ich werde zeitnah einen Beitrag zu Auslandskrankenversicherungen schreiben, wo ich zum einen erwähne warum wir dort unsere Versicherung abgeschlossen haben und natürlich ob alles bei der Schadensabwicklung geklappt hat. Fotos erspare ich euch übrigens an dieser Stelle 😉

Zusammenfassend können wir nur sagen: Auslandskrankenversicherung ist definitiv ein Muss und mit so einem jungen Rudeltier (gerade beim Ersten) sollte man sich bei der Länderwahl definitiv das Gesundheitssystem genauer anschauen.

Kleines Update (05.04): 

Die LVM hat sämtliche Arzt- und Medikamentenrechnungen anstandslos übernommen und bereits überwiesen. Genau so wünscht man sich das, wenn es schon gesundheitlich nicht immer gut läuft. Ein dickes Danke an die LVM!

Big Island hat es in sich…

Was uns gefallen hat: 

– Wir haben noch nie ein Fleckchen Erde betreten, welches so vielseitig ist. Von Tropen über Steilküste und Steppe, hinzu Wüste und Berge die an Mondlandschaften erinnern und Schnee bereithalten. Wow!

– Es ist deutlich wilder als O’ahu

– Die Gemeinschaft in unserer Unterkunft

Was uns nicht so gefallen hat: 

– Das regnerische Wetter in Hilo (bedingt durch die dortige Klimazone)

– Die langen Fahrzeiten (zumindest mit Otti im Gepäck)

– der touristische Vibe rund um Kona (Sonnenseite)

Alles in Allem verlassen wir die Insel mit gemischten Gefühlen und freuen uns schon auf unser nächstes Ziel: Tahiti! 

Unsere ersten Tage dort gehen bald online, also: 

Stay tuned!

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