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Tahiti

16.03.2024 – 27.03.2024

Tahiti

16.03.2024 – 27.03.2024

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16.03.2024 – 27.03.2024

Tahiti

16.03.2024 – 27.03.2024

Ai ora na Tahiti!

Pünktlich landeten wir um 21:30 Uhr in Papeete/Tahiti. Hawaiian Airlines war auf der Langstrecke leider nicht der Knaller, aber ok. Am Flugzeug wurden wir von vielen Flughafenmitarbeitern begrüßt und direkt spürten wir eine ganz besondere Herzlichkeit. Im Ankunftsgebäude spielte eine kleine Band Ukele und sang dazu. Zugegeben: Eigentlich völlig touri-mäßig, aber es wirkte nicht so. Keine Ahnung wie ich das besser beschreiben soll, aber den Amis auf Hawaii hätte ich den Hula-Tanz nicht abgenommen. Als EU-Bürger benötigt man übrigens kein Visum, auch wenn Französisch-Polynesien zwar noch irgendwie zu Frankreich, aber nicht mehr zur EU gehört. Deshalb zahlt man hier auch mit polynesischen Franc, die wirklich wunderschön sind. Kurz mussten wir am Gepäckband bangen, ob auch wirklich unsere Rucksäcke durchgecheckt wurden, da sie mit als letztes kamen.

Am Ausgang warteten schon zwei Jungs von Eco-car auf uns, die uns zum Office brachten. Die Übernahme unseres schmucken Dacia Logans lief problemlos. Auch wenn es im Verhältnis zu den letzten Wochen ein krasses Downgrade war, fühlte es sich nach wenigen Minuten nicht mehr so an. Denn wir waren im Paradies angekommen, spürten sofort diesen besonderen Vibe, auch wenn es schon spät am Abend war.

Von Papeete, bzw. dem westlich davon gelegenen Flughafen benötigt man etwa eine halbe Stunde zu unserer Residenz der nächsten zwei Wochen in Papara. Papara liegt an der Südseite des größeren Inselteils von Tahiti und wurde für uns eigentlich erst durch die angebotene Unterkunft so wirklich interessant.

Dort angekommen klappte übrigens auch alles. Die Beschreibung war top und Cedric & Vaihere ließen es sich trotz später Stunde und rudimentären Englischkenntnissen nicht nehmen uns persönlich zu begrüßen. Die Unterkunft war genau wie beschrieben, bzw. auf den Bildern ersichtlich. Auch wenn wir den Austausch auf Big Island genossen haben, war es schön wieder etwas Eigenes zu haben. Die Unterkunft ist ehrlich gesagt ein Traum, vor allem lieben wir die Außendusche! Morgens, bei strahlendem Sonnenschein, mit Blick auf Palmen, Bananenpflanzen und Papayabäumen eine erfrischende (es gäbe auch eine warme Option) Dusche zu genießen. Bester Start in den Tag, sag ich euch!

Inselfeeling pur!

Am nächsten Morgen machte ich mich erstmal auf unsere Vorräte aufzufüllen. Wie immer muss man sich erstmal an die lokalen Supermärkte gewöhnen, da alles seine Ordnung hat und manche Produkte einfach nicht angeboten werden, es dafür andere Dinge gibt, die man erstmal entdecken muss. Milch gibt es zum Beispiel hier nur als H-Variante (später haben wir im Carrefour auch frische, aber dreimal so teure Milch gefunden). Ansonsten sind natürlich sämtliche Importprodukte entsprechend teuer, aber es hält sich im Vergleich zu Hawaii immer noch in Grenzen. Zurück ging es mit unserem Inselrider und was soll ich sagen: Einfach Fenster runter und genießen. Den neuen Duft, die wilde Natur, die freundlichen Menschen, der auffallend wenige und entspannte Verkehr. Was eine Wohltat nach dem vielen Autoverkehr auf Hawaii. Doch vorher mussten wir uns erstmal einen Teil unseres Frühstücks noch verdienen. Cedrc hatte uns schon am Abend angekündigt, dass wir gerne Obst aus dem Garten nehmen sollen. Es gäbe z.B. drei reife Papayas an einem Baum. Das Angebot haben wir uns nicht nehmen lassen und gingen morgens aud die Jagd. Wir haben auf Hawaii schon unzählige Papayas gegessen, die auch dort gerade Erntezeit hatten, aber diese hier war schlichtweg perfekt! Alleine die schiere Größe (haben mal einen sehr anschaulichen Vergleich gewählt ;-)) Nach unserem Frühstück ging auch gleich los, direkt nach Travaro, der Stadt, von der aus man nach Tahiti Iti (Klein Tahiti) gelangt, dem kleinen Anhängsel im Südosten. Wir cruisten aber erstmal so rum, hielten hier und dort um uns einen Strand oder einen schönen Ausblick anzusehen und fuhren wieder nach Hause. Vorallem Otti war noch etwas müde vom Reisetag und uns ging es nicht viel anders. Dennoch, schon bei unserer ersten, kurzen Ausfahrt präsentierte sich Tahiti von seiner schönsten Seite!

Tahiti Iti

Angefixt vom Vortag nahmen wir Kurs auf Tahiti Iti. Unser Ziel des Tages: Die Welle Teahupo’o, eine der größten und beeindruckendsten Wellen der Welt. Vielleicht auch deshalb finden die Surf-Wettkämpfe der Olympischen Spiele dieses Jahr genau hier statt. Dank der kurzen Distanzen dauert die Fahrt dorthin nur 40 Minuten. Die Straße endet an der bekannten Wellenstatue, wo derzeit fleißig gebaut wird. Alles Vorbereitungen für Olympia. Dennoch fanden wir einen Parkplatz und liefen nach ganz vorne und genossen einen Blick auf die Welle. Bei unserem Besuch zeigte sich Teahupo’o von seiner entspannten Seite, daher waren auch leider keine Surfer zu sehen. Da der Hunger langsam kam und Otti mal eine längere Pause brauchte suchten wir auf dem Weg zurück einen örtlichen Straßenstand auf und holten uns so etwas wie Hühnerfrikassee. Eigentlich wollten wir etwas anderes, aber da wir kein Französisch sprechen, mussten wir auf Bilder zeigen. Egal, es schmeckte einigermaßen. Das Mahl unserer Wahl nahmen wir am Plage de Maui ein. Dieser gilt als einer der schönsten Strände der Insel. Obwohl er recht schmal und mitten an der Straße gelegen ist, besticht er durch seinen weißen Sand und den Korallenbänken. Otti ging mit Mary ins badewannenwarme Meer, während ich aufgrund meiner noch offenen Wunde am Strand verweilte. Otti zeigte sich von ihrer skeptischen Seite, vertraute aber darauf, dass es schon seinen Sinn habe.

Eigentlich hatten wir uns gar nicht mehr vorgenommen, jedoch war es noch früh am Tage, also entschlossen wir uns dazu noch den nördlichen Teil von Tahiti Iki zu erkunden. Es gibt wirklich wenige Straßen auf Tahiti (was wir gut finden!), sodass wir zunächst wieder zurück nach Travao fahren. Von hier aus führt eine Küstenstraße zum Örtchen Tautira. Auch hier stellen wir wieder fest wie wunderschön diese Insel ist. Strände gibt es hier zunächst leider nicht, zumindest keine offiziellen. Kurz vor Tautira überquert man einen Fluss. Kurz vor dem Fluss wurde kürzlich ein großer Parkplatz, inkl. Strandpark fertig gestellt. Die Tore waren leider bei unserer Ankunft noch geschlossen, jedoch sieht es jetzt schon nach einem perfekten Bade- und Surfstrand aus. Es gibt aber einen frei zugänglichen Strand mitten in Tautira. Hier entspannen wir auch noch ein paar Minuten, bevor wir uns dann wieder auf dem Heimweg machen. In Travaro fahren wir noch schnell zum Carefour um ein paar Lebensmittel zu kaufen.

Wandern im Jardin d’Eau de Vaipahi

Otti weckte mich um halb 6, noch vor dem Hahn, der dann auch irgendwann einsetzte. Mary und ich haben eine Absprache, dass wir uns ansehen und gucken wer fitter aussieht. Heute gewann Mary, sodass ich Otti ein wenig bespaßte (soweit mein Zustand dies zuließ). Früh auf den Beinen erinnerten wir uns an die Empfehlung unserer Gastgeber und fuhren, mit zwei frisch belegten Baguettes und ausreichend Wasser bewaffnet, zum Jardin d’Eau de Vaipahi. Schon allein die Gartenanlage am Fuß des Wanderweges ist ein Traum. Durchzogen von mehreren, kleinen Teichen und einem Flusslauf bildet der gar nicht mal so kleine Wasserfall eine der Hauptattraktionen. Der Wanderweg bietet drei Möglichkeiten, wobei die längste Wanderung etwa 5km lang ist und ca. 250 Höhenmeter beinhaltet. Wir waren uns zunächst nicht sicher und liefen erst einmal los. Schon der erste Lookout mit Picknickmöglichkeit hat es in sich. Von hier aus blickt man direkt auf den südlichen Teil von Tahiti Iki und die Südküste Tahitis. Nicht viel weiter trennen sich die Wege. Von hier aus hat man nun drei Optionen. Entweder man läuft den Mittelweg und trifft auf das Ende des großen Rundweges, man läuft nur kurz auf dem Mittelweg und kürzt dann entlang des Flusses ab, oder läuft die große Runde. Wir entschieden uns für die große Runde und wurden nicht enttäuscht. Oberhalb des Lookouts wechselt die Vegetation von Dschungelig mit typischen Rankpflanzen hin zu Pinienbäumen und Waldboden. Zwischendurch kann man immer wieder schöne Ausblicke in die umliegenden Täler und Berghänge genießen. Am Ende des Wanderweges, kurz bevor es wieder runter in den wunderschönen Garten geht befindet sich eine weitere Picknickstelle, die wir dankbar annahmen. Hier gab es erstmal ein Baguette und erneut reichlich Wasser. Selbst Otti hatte Schweißperlen auf der Nase, sodass wir sie hier auch erstmal entspannen ließen.

Noch sichtlich kaputt ob des frühen Weckers entschieden wir uns erstmal nach Hause zu fahren um Schlaf, Kraft und Wasser aufzutanken.

Nachmittags fuhren wir zum, auf der Karte mit „big Waterfall“ gekennzeichneten Wasserfall namens La cascade de Maruavana’a. Von der Hauptstraße aus konnten wir ihn sehen, aber von der durch Einheimische bewohnte Neben-(Schotter-) Straße fanden wir leider keine freie Sicht. Wir wollten jetzt aber auch nicht auf irgendwelche privaten Grundstücke laufen, da uns schon auf der Straße diverse Hunde „begrüßten“.

Den Tag ließen wir dann in Paea an einem Strand mit Blick auf den Sonnenuntergang und Moorea bei einem Kaltgetränk ausklingen.

Mahina & Papeete

Da wir gelesen haben, dass Papeete ganz schön sein und einen tollen Markt haben soll, machten wir einen Ausflug dorthin. Zunächst aber ließen wir Papeete links liegen, da Otti gerade einen erholsamen Schlaf hatte und wir sie nicht stören wollten. Der nächste Ort heißt Mahina. Hier ist 1768 James Cook als erster Europäer angelandet und hat sein Observatorium zur Beobachtung der Venuslaufbahn errichtet. Heute steht an der Stelle ein Leuchtturm. Der schwarze Sandstrand ist wunderschön gelegen und bietet einen nahen Blick auf Moorea. Zeitgleich mit uns waren einige Surfschulen vor Ort. Der Plage de la Pointe Venus ist einer der wenigen Strände, bei dem die Brandung direkt am Strand ankommt und nicht schon an vorgelagerten Riffen gebrochen wird. Uns war es nach kurzer Zeit etwas zu heiß um länger zu verweilen. Außerdem hatten wir ja Pläne in Papeete.

Papeete ist auf jeden Fall der trubeligste um Verkehr her stressigste Ort auf ganz Tahiti. Umso weiter entfernt von hier, umso ruhiger und entspannter läuft der meist einspurige Verkehr. Hier jedoch geht es zu wie in jeder anderen (Groß-)Stadt auch. Dennoch, wir fanden einen bezahlbaren Parkplatz und gingen zu Fuß auf Erkundungstour.

Es ist alles ein wenig durcheinander und leider vermissen wir die schönen Kolonialbauten. Da es wirklich heiß war, kühlten wir uns mit einem Mangosmoothie ab. Der angesprochene Markt war nett, aber bot auch nur eine kleine Anzahl an Obst- und Gemüsehändlern. Die Fischauslage gefiel uns sehr gut und wir hätten uns gerne etwas mitgenommen, aber wir wollten mit rohem Fisch kein Risiko eingehen. Was uns auch überzeugte waren die diversen Snackbuden drumherum. Wir gönnten uns direkt erstmal ein Fleisch/Käse Sandwiche. Ansonsten liefen wir durch die Straßen, erreichten die Strandpromenade, wo ein Foodtruck-Platz einer Baustelle weichen musste. Generell haben wir festgestellt, dass in Papeete einiges passiert (ist). Der gesamte Bereich um die Strandpromenade sieht recht neu und sehr schön angelegt aus. So schön, dass wir uns mit Blick auf den Yachthafen und Moorea zwei kühle Getränke gönnten. Anschließend gab es erstmal ein sehr leckeres Kokoseis auf die Hand. Man konnte deutlich schmecken, dass hier frische Zutaten verwandt wurden. Echt lecker! Weiter ging es durch eine Mall, die eigentlich auch schöne Cafès mit Sitzmöglichkeiten bot, wir waren aber schon gesättigt. Unser Weg führte dann schon wieder grob zurück, da unser Parkticket dabei war abzulaufen. Wir entdeckten noch etwas Streetart und warfen einen Blick auf die Kathedrale. Insgesamt ein schöner Ausflug, der gezeigt hat, dass Papeete sich entwickelt. Was zudem positiv auffiel: Es ist nicht alles auf Prunk gebürstet, kein Gucci, Louis Vuitton oder ähnliche Läden. Auch wenn Tahiti nach wie vor den Ruf hat ein hochpreisiges Reiseziel zu sein, zeigt es aber auch, dass man hier nicht zum „Sehen und gesehen werden“ hinfährt, sondern zum entspannt (aktiv-)Urlaub machen.

Nach unserem Ausflug in die Stadt waren wir froh, als die dreispurige Schnellstraße wieder einspurig wurde und sich der Verkehr immer mehr lichtete. InPaea machten wir noch am Plage Publique de Papehue Halt um den Sonnenuntergang zu genießen, bevor der Tag zu Ende ging.

Plateau Travaro – Vaihi Cascades – Sunset mit Diner vom O’tumo Mape

Otti weckte uns zuverlässig um 05:30 Uhr morgens, eine Stunde später ergaben wir uns unserem Schicksal und standen gemeinsam auf. Der frühe Start in den Tag ermöglichte uns, dass wir noch vor der Mittagshitze das Plateau Travaro, welches fast zentral auf Tahiti Iti liegt erwandern konnten. Zunächst führt eine meist einspurige Straße, entlang einiger Weiden, eine deutliche Steigung hinauf. Linksseitig kommt zunächst der Aussichtspunkt Belvedere de Travaro, wenige hundert Meter später der Parkplatz am Zugang zu den Wanderwegen.

Wir bestiegen erst den Summit, welcher vom Parkplatz ca. 3 Gehminuten entfernt ist. Der Ausblick auf Tahiti nui („Groß Tahiti“) mit dem hellblauen Ozean auf beiden Seiten von Travaro, welches auf dem Verbindungsstück beider Inselteile gelegen ist, bietet ein unvergessliches Panorama. Anschließend wanderten wir den ca. 2 km langen, kürzeren der beiden möglichen Trails. Dieser führt zunächst einige Meter runter, bleibt dann recht eben und am Ende wieder steil hoch. Otti in der Trage war gar kein Problem, da der Weg recht entspannt zu laufen ist. War es oben recht gemäßigt, kam man nach einigen Metern weiter runter gleich wieder im Dschungel an. Traumhaft und definitiv wert diesen Trail zu laufen.

Etwas östlich von Travaro liegt der Vaihi Wasserfall. Dieser alleine ist schon sehr sehenswert, da er ein doppelter Wasserfall mit zwei Bassens zum Baden ist. Der obere Teil des Wasserfalls kann man über eine Treppe erreichen, die einen ca. 20 Höhenmeter nach oben bringt. Dank maps.me haben wir bemerkt, dass es noch einen zweiten Wasserfall, ca. 850m nach dem Vaihi Wasserfall gibt. So machten wir uns zu dritt auf diesen Wasserfall zu erkunden. Der Weg ist gut zu erkennen und führte entlang des Flussbetts, welches man mehrfach kreuzen muss. Da das Kreuzen des Flussbetts mit glitschigen, teils wackligen Steinen ein zu großes Risiko für Otti darstellte, entschieden wir uns, dass es sicherer sei, wenn Mary und Otti umkehrten. Keiner war so wirklich zufrieden mit der Lösung, aber wir beide wussten, dass es die richtige Entscheidung war. Mary bestärkte mich den Weg dennoch weiter zu laufen, um dem zweiten Wasserfall auf den Grund zu gehen. Nachdem ich meine Mädels noch ein Stück zurückbegleitet hatte, spurtete ich mich über den Weg. Dieser war wunderschön und ich war dankbar diesen Weg laufen zu dürfen. Neben diversen Flussüberquerungen führte der Weg durch einen wundervollen Dschungel und sogar einen kleinen Bambuswald. Am Ende erwartete mich ein wundervoller Wasserfall, samt Bassin, welches ich auch gleich in Anspruch nahm, denn ich war patsch nass geschwitzt. Für den Weg benötigte ich etwa 15 Minuten vom oberen Teil des Vaihi Wasserfalls.

Nach der kurzen, aber nötigen Erfrischung spurtete ich dann zurück. Blieben meine Schuhe auf dem Hinweg noch trocken, machte ich nun einige Flüchtigkeitsfehler, sodass beide Schuhe anschließend recht nass waren…egal, umso schneller traf ich meine Mädels wieder, die am Fuße des Vaihi Wasserfalls auf mich warteten. Auch hier brauchte ich nochmal eine kleine Erfrischung, bevor es nach Hause zur Mittagspause ging.

Am Abend ließen wir den Tag am O Taharu’u Foodtruck ausklingen. Hier gab es Poison de Coco, das Nationalgericht Tahitis (roher Fisch mit Tomate, Zwiebel, Gurke in einer Limonen-Kokossoße) und eine Poké Bowl, garniert mit einem Mango-Papaya Smoothie. Lecker sag ich euch, wir kommen auf jeden Fall nochmal wieder!

Papenoo Valley Tour

Entgegen unseren sonstigen Gewohnheiten entschieden wir uns das Papenoo Valley, welches sich einmal von Nord nach Süd durch Tahiti nui („Groß Tahiti“) zieht, per organisierter 4×4 Tour zu machen. Hierzu wurde uns von unseren beiden Hosts der Anbieter Aratai Safari empfohlen. Praktisch war, dass diese auch aus Papara stammen und wir morgens als erste abgeholt und nachmittags auch wieder als erste nach Hause gebracht wurden. Unser Guide (wir haben leider beide den Namen vergessen) war großartig und hat die Tour authentisch und mit viel Humor, aber auch guten Wissen über die kulturellen Begebenheiten geführt. Einzig ein älteres deutsches Pärchen, welches weder französisch (so wie wir leider auch), noch englisch sprachen, ließen wirklich keine Gelegenheit aus unangenehm aufzufallen. Die anderen Reiseteilnehmer, sowie der Guide hatten schnell raus, dass nicht alle Deutschen so ungehobelt daherkommen und Kellner auf Deutsch anpampen, weil die Dose Tonic ohne Glas daherkommt. Übrigens, als das mit Eis gefüllte Glas dann kam, war es den Herrschaften auch nicht recht und wieder einmal wurde die tahitianische Bedienung in einer Sprache angeraunzt, die an sich schon nicht wirklich freundlich klingt.

Zurück zur Tour, bevor ich mich hier weiter ereifere…Die eigentliche Tour beginnt beim gleichnamigen Ort Papenoo im Norden der Insel. Hier biegt man in einen unscheinbaren Weg ab, der anschließend ins Tal führt. Der Weg an sich ist kein Nationalpark, sondern Privatbesitz. Die Eigentümer dulden jedoch die Nutzung zu touristischen Zwecken. Vermutlich gegen Zahlung eines entsprechenden Entgeltes, aber das ist nur gemutmaßt. Zunächst kommt man an einem Stein vorbei, der einem Wildschwein tatsächlich sehr ähnlich sieht. Hier wurden kurzerhand die Opfergaben erneuert und weiter gings. Entlang des holprigen Weges liegen zahlreiche Wasserfälle, die das ganze Jahr über mit Wasser versorgt sind. Anhand der Rinnen in manchen Hügelketten erkennt man aber auch eine Vielzahl an Wasserfällen, die sich nur nach ordentlichen Regengüssen zeigen. An einer Wand wurde ein solches Bild angedeutet, jedoch war der Regen an dem Tag nur mäßig. Man stelle sich vor wie wundervoll die Sicht auf unzählige Wasserfälle sein muss. Ansonsten gab es auch viel zu lernen. Denn die polynesischen Ureinwohner waren immer sehr naturverbunden. So nutzten sie eine bestimmte Baumart um mit Steinen dagegen zu hämmern. Dieser eindringliche, tiefe Ton, welcher sich in den Hügeln niederschlug und deren Schall sich tief ins Tal hineinträgt, bedeutete, dass sich Feinde nähern und man sich bereithalten solle. Entwarnung kam indes durch eine Blasmuschel, deren freundliche Ton sich gleichfalls weit Trug und auch heute noch unter den Tourguides als Gruß verwendet wird. Uns jedenfalls wurde geantwortet. Nach einem Badestopp ging es weiter zum einzigen Restaurant im Tal, das Fare Hape. Hier hätte man für 2.000 PF (etwa 18€) p.P. ein spärliches Essen und eine Flasche Wasser dazubuchen können. Wir haben darauf verzichtet, da wir schon ahnten was uns erwarten würde und packten uns typisch französisch leckere Baguettes ein. Die neidischen Blicke der Anderen hättet ihr sehen müssen, als wir in unsere leckeren Baguettes bissen, während sie die drei Krümmel Fisch mit Spinat und Reis aßen.

Anschließend ging es direkt in die Berge. Der teilweise 20% steile Weg führt bis auf 770m und bietet wunderschöne Aussichten auf beide Seiten der Insel. Nach dem Anstieg folgte der nicht weniger steile Abstieg. Hier zeigte sich, dass unser Guide sein Handwerk verstand und uns sicher hinab führte. Gegen Ende der Tour erreicht man den Lac Vaihiria, der wie vieles Andere auch eine tiefe Bedeutung in der polynesischen Kultur hat. Überhaupt haben wir festgestellt, dass die Polynesier ihre Inseln, das Meer und einander lieben und ehren. Ich kann das nicht wirklich in schlaue Worte fassen, aber für uns fühlt es sich hier so an, als seien die Menschen noch viel mehr mit der Natur und ihrer Kultur verbunden, als wir Abendländler. Am Ende zeigte unser Guide uns noch wunderschöne Blumen, die hier einfach so in der Natur gedeihen.

So schnell wie man im Tal drin war, waren wir auch wieder raus. Wie eingangs erwähnt, waren wir auch die ersten die nach etwa 10 Minuten aussteigen konnten. Sichtlich erschöpft vom Tag (es war wirklich anstrengend die Bewegungen auszugleichen, um Otti zu entlasten) ließen wir es am Abend ruhig angehen.

La plage Taharuu und digestive du jardin au Cedric und Veihere

Da der vorherige Tag etwas anstrengender war, entschieden wir uns den nächsten Tag entspannt anzugehen. Also genossen wir den Vormittag entspannt am Plage Tahuruu und sahen den Surfern zu. Den Mittag chillten wir in unserer schönen Unterkunft und gaben Otti noch etwas Ruhe. Nachmittags waren wir mit unseren Hosts Veihire und Cedric zum Kokosnussernten verabredet. Wir wussten ja nicht was auf uns zu kommt…Unfassbar wie entspannte, liebevolle Menschen es noch auf der Welt gibt. Irgendwie vergisst man das in Deutschland immer und ist bei der Rückreise regelmäßig entsetzt über den allgemeinen deutschen Umgang. Zurück in unseren Garten auf Tahiti. Zusammen mit ihren drei Jungs, unserem Otti und uns vier, mehr oder weniger, Erwachsenen ernteten wir zwei Kokosnüsse. Zuvor wurde uns noch erklärt bei welchem Reifegrad (Grün=Kokoswasser, Grün mit braunen Stellen=Kokosfleisch und braun/grau=Kokosmilch) welches Produkt gewonnen wird. Uns ging es um das erfrischende Kokoswasser, also wählten wir zwei Grüne. Mit vereinten Kräften holten wir die Nüsse vom Baum und öffneten sie mit der Machete. Tada, gesiebt und in eine Karaffe gefüllt schmeckte es auf Eis wirklich köstlich. Bevor es weiter ging, zeigten mir die Jungs was sie können und Cedric als Papa stieg mit ein. Es war unbeschreiblich schön zu sehen wie liebevoll und zugleich respektvoll Cedric und Veihire mit ihren Kindern umgingen. Die Jungs halfen sofort mit die Kokosschalen und Reste auf den Kompost zu legen. Es war gar keine Frage, dass die drei mithalfen, sie taten es einfach und gründlich, ohne Murren.

Im Anschluss an die diversen Darbietungen wurden wir noch zur Verköstigung lokaler Speisen auf die Terrasse eingeladen. Hier wurden uns liebevoll alle möglichen Leckereien angeboten. So lecker, dass wir nicht ein Foto machten. 🙄

Während der gesamten Zeit führten wir nette Unterhaltungen, trotz sprachlicher Barrieren. Nachdem die Köstlichkeiten verzehrt waren wurden wir noch mit Abschiedsgeschenken überrascht. Für Mary gab es ein Paar, mit schwarzen Muscheln besetzte, Ohrringe und für mich eine klassische Muschelkette. (Kleiner Exkurs: Zur Begrüßung bekommt man in polynesischen Ländern Blumenketten, zum Abschied eben Muschelketten) Beides dient als Ehrung des Gastes und als Zeichen der Freundschaft und des Friedens. Als wären diese beiden, wirklich hochwertigen Geschenke nicht genug, bekamen wir auch noch ein tahitianisches Tuch, welches hier als Kleidungsstück im Alltag dient und ein Glas selbstgemachtes Kurkumapulver. Wie dies gemacht wurde erklärte uns Cedric natürlich nur zu gerne. Völlig baff und tief berührt aufgrund der wirklich schönen Geschenke, aber auch der schönen gemeinsamen Stunden, trennten sich unsere Wege am frühen Abend.

Was uns wirklich berührt hat war die Ausgeglichenheit der gesamten Familie. Sie scheinen ein sehr ausgeglichenes und naturnahes Leben zu führen. Achja, Cedric ist Direktor einer Agrarschule auf Tahiti, was den, in unseren Augen, perfekten Garten erklärt.

Ein paar Fotos unseres Studios findet ihr auch in der Galerie. Wir haben bei den beiden knapp 60€/Nacht bezahlt, was wir sehr fair fanden. 

Ostküste / 1/ 3 Cascades

Wir hatten schon viel gesehen, was uns fehlte war die Ostküste bis zum Beginn der Talstraße zum Papenoo Valley. Also ging es los. Die reine Fahrzeit bis nach Papeete beträgt auch ostwärts nur etwas mehr als eine Stunde. Auf dem Weg sahen wir nicht wirklich viele Wandermöglichkeiten oder Wasserfälle, wollten aber nochmal sicher gehen. Hinter Travaro nimmt der eh schon wenige Verkehr nochmal spürbar ab. Die gut ausgebaute, kurvige Küstenstraße bietet immer wieder tolle Ausblicke sowohl aufs Meer, als auch auf die Berge. Ansonsten war da wirklich nicht viel, mussten wir feststellen. Die drei Cascaden, schon recht weit im Norden hatten wir schnell erreicht, da wir uns verquatschten. Leider war nur eine Cascade geöffnet, die hatte es aber in sich. Es handelt sich eigentlich um ein Meer an Wasserfällen, wobei einer ganz klar dominiert. Vor uns eröffnete sich jedoch eine ganze Wand an kleineren Fällen und Rinnsalen. Ein wunderschöner Anblick, den wir auch einige Minuten genossen. Schnell waren wir danach wieder in belebteren Gebieten wie Mahina und schließlich auch Papeete. Da Otti langsam müde wurde, aber nicht im Auto schlafen wollte, entschieden wir uns durchzuziehen und zurück nach Papara zu fahren. Otti hat sich gefreut und wir waren auch fein mit der Entscheidung. Abends kehrten wir erneut beim O Taharu’u Foodtruck ein, da uns das Essen und der Shake einfach so lecker geschmeckt haben. Die Damen freuten sich sichtlich uns wieder zu sehen und wir genossen das Essen.

Ein letzter Tag Tahiti

Für den letzten Tag hatten wir uns Strand, Mittagsschlaf, packen und Sonnenuntergang, untermalt mit einem letzten Kokos-Oreo Shake vom O Taharu’u Foodtruck vorgenommen. Wir haben alles geschafft! Hinterm Jardin Botanique hatten wir die Tage schon einen echt chilligen Strand gefunden, der abseits der Straße liegt und eigentlich nur von Locals aufgesucht wird. Beim letzten Mal konnte ich noch nicht baden, da mein Abszess noch nicht verheilt war. Schon vor ein paar Tagen lachten mich die Riffe unweit vom Ufer an. Jetzt konnte ich endlich rausschwimmen und die Unterwasserwelt erkunden. Die meisten Riffe liegen mehrere hundert Meter vor der Küste, was die vielen ruhigen Strände erklärt. Hier gab es noch eine zweite Riffreihe in Ufernähe. Auch wenn Raja Ampat ungeschlagen bleibt, war es schön ein intaktes Riff mit entsprechender Fischbesiedelung, ohne Korallenbleiche vorzufinden.

Nach dem anschließenden Mittagsschlaf gingen wir noch etwas am Strand spazieren und gönnten und wie versprochen zum Sonnenuntergang einen Kokos-Oreo-Shake vom O Taharu’u Foodtruck. Ein perfekter Abschluss von Tahiti. Ab Morgen geht es weiter nach Moorea und wir sind schon gespannt.

Tahiti – Ua here matou i roto i teie nei! oder: Wir lieben es hier!

Das waren unseren letzten Beiträge zu Tahiti. Weiter gehts nach Moorea. Noch kleiner, noch inseliger, noch mehr Entspannung! Ihr wollt wissen wie es weiter geht? 

Stay tuned!

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