Cebu-Kuta / Bali 11.12.2024
Dann war es dann endlich so weit. Früh morgens um 06:00 Uhr nahmen wir unsere Frühstücksboxen in Empfang und ließen uns per Grab zu Flughafen fahren. Hier ging alles ganz schnell und wir saßen im ersten Flieger gen Manila. Direktflüge von Cebu nach Bali gibt es leider nicht. In Manila hatten wir dann 10 Stunden Aufenthalt, den wir auf drei Lounges aufteilten. Diese waren allesamt kein Highlight, wobei uns die PAGGS Premium Lounge noch am meisten zugesagt hat. Otti hat die Zwischenzeit für ihre zwei Tagesschläfchen genutzt und verkraftete den Zwischenstopp erstaunlich gut.
Etwas müde kamen wir abends um 23:55 Uhr in Bali an. Die Einreise nahm nocheinmal etwa eine Stunde in Anspruch, doch zum Glück war unser Hotel, das Grandmas Plus Hotel nicht weit.
Das muss ich sagen war tip top! Hier gab es eine kleine Schildkröte und Armbänder als Willkommensgeschenk, die Zimmer waren sauber und das inkludierte Frühstück alá Card war ausgezeichnet. Das können wir tatsächlich sehr empfehlen.
Kuta – Nusa Penida 12.12.2024
Mit dem Grab ging es zunächst zum Hafen (etwa 10€) und mit dem Speedboat (18€) nach Nusa Penida. Hier wurden wir überraschender Weise von einem Fahrer unserer neuen Unterkunft, dem Mambo Hill Resort, abgeholt. Was ein Empfang, der war echt gelungen. Wir hatten uns schon auf nervige Verhandlungen mit einem Taxifahrer eingestellt, den Grab ist auf Nusa Penida nicht verfügbar. Die Fahrt zum oberhalb der Stadt Ped gelegenem Resort dauerte nur 10 Minuten und brachte uns weg vom trubeligen Hafen zum entspannten Resort.
Nusa Penida 12.12.-20.12.
Noch von Cebu aus gebucht, trauten wir dem Braten noch nicht ganz. Wir hatten hier für 25€/Nacht inkl. Frühstück das Mambo Hill Resort gebucht. Trotz makelloser Bewertungen und unglaublich vielversprechender Bilder waren wir nicht ganz sicher, ob es wirklich unsere Vorstellungen erfüllen würde. Am Ende hat es Diese sogar noch übertroffen, denn nicht nur der Service war Top, insbesondere die schönen Zimmer, mit ihren vielen kleinen Details und natürlich der Infinitypool direkt vor dem Zimmer waren ein Traum. Auch das Personal lies uns jeden Wunsch von den Lippen ab. Einziger Wehrmutstropfen war das Essen in der Unterkunft, ausgenommen das im Preis inbegriffene Frühstück. Die Qualität der angebotenen Speisen passte einfach nicht zum aufgerufenen Preis. Alles aber kein Beinbruch, denn mit einem Roller waren unzählige Restaurants ganz nah.
Den Roller haben wir übrigens bei Nusa Penida Scooter Rental geliehen und waren sehr zufrieden. Wir zahlten 80.000 IDR (knapp 5€) und der Roller wurde uns zum Hotel gebracht und auch dort wieder abgeholt. Roller war top und Kommunikation auch.
Was uns aber aufgefallen ist, sind die schlechten Straßenverhältnisse auf Nusa Penida. Ja, Bali ist in Teilen auch nicht ohne, aber hier empfanden wir es nochmal eine Stufe härter. Die Straßen waren schlecht, eng und die Fahrer (meistens Taxifahrer mit ihren SUV’s) recht rücksichtslos. Wir hatten das Gefühl, dass sie extra beschissen gefahren sind, um uns davon zu überzeugen, dass es sinniger wäre einen Fahrer zu buchen. Wir genießen aber die Freiheit und Einfachheit beim Rollerfahren und sind einfach noch vorsichtiger gefahren, als sonst schon.
Was gibt es eigentlich alles zu erleben auf Nusa Penida? Eine Menge! Daher können wir gar nicht verstehen, dass so viele nur 1-2 Nächte hierbleiben.
Bekannt ist Nusa Penida wegen ihrer herausragend schönen Strände. Hier eine Kleine Aufzählung –>
Kelington Beach
Der bekannteste und wirklich ansehnliche Kelington Beach bietet mit seiner hohen Landzunge und die dadurch geschützte Bucht, einen perfekten Badestrand und eine Wahnsinns Aussicht. Leider ist der Abstieg in einem so miserablen Zustand, dass wir – auch aber nicht nur wegen Otti – davon Abstand genommen haben. Dennoch lohnt sich die ca. 40-minütige Anfahrt von Ped aus, denn die Aussicht ist wirklich mehr als sehenswert. Jetzt kommt der Haken: Die Chinesen bauen einen Aufzug, sodass man nicht mehr die gefährliche Treppe laufen muss. Tolle Idee, da aber noch keine unsichtbaren Aufzüge erfunden wurden, wird der Blick (nicht auf die Landzunge samt Strand) aber auf die Bucht völlig zerstört.
Broken Beach
Geografisch nicht weit vom Kelington Beach entfernt liegt der Broken Beach. Wählt man die küstennahe Strecke sollte man sich auf dem Roller sicher fühlen. Bis zum Korawa Beach (dessen Beach wir nicht fanden^^) ist die Straße in einem top Zustand. Ab da ändert sich alles und es wird zu einer kleinen Abenteuerreise mit vielen Schlaglöchern, tiefen Pfützen und vielen Taxis. Uns sprachen mehrere Fahrer an, dass es nicht gehen würde und es eh eine Einbahnstraße sei, aber ich bin in solchen Situationen immer etwas stur. Um es vorweg zu nehmen: Ja, es geht. Aber nicht so wie gedacht, sondern nur mit einer kleinen Abkürzung. Nach ungefähr 500m auf dem unbefestigten Weg kommt eine kleine Weggabelung, wobei der Weg links eher wie ein Fußweg aussieht. Rechts führt die Straße weiter und man kann beobachten wie schwer sich schon die geübten Fahrer mit ihren SUV’s einen sehr steilen Hang hinauf-, bzw. hinab quälen. Auch wenn ich mutig in solchen Situationen bin, wurde mir klar, dass das mitsamt Kind einfach keinen Sinn macht. Da man aber schon die Menschen Scharr am Broken Beach sehen konnte, entschieden wir uns den Fußweg zu laufen und den Roller dort stehen zu lassen. Keine 5 Minuten später gelangen wir direkt zum Broken Beach. Auch dieser bietet eine spektakuläre Perspektive auf einen Strand, der durch ein großes Loch von oberhalb bestaunt werden kann und dessen Verbindung zum Meer unterhalb einer kleinen Steinbrücke besteht. Wirklich eindrucksvoll, wenn natürlich auch kein Geheimtipp mehr.
Da wir keine Lust hatten den Roller wieder zurück über die Schlaglöcher und Pfützen zu navigieren, ging ich nocheinmal zurück zum Roller und überlegte. Soll ich wirklich diesen steilen Aufstieg mit meinem 45’er Roller bezwingen? Oder fahr ich stumpf den kleinen Trampelpfad entlang und hoffe, dass ich dort irgendwie zum Broken Beach gelange. Stumpf ist manchmal Trumpf und so gelangte ich tatsächlich über den Trampelpfad bis zur Straße. Ich musste zwar 5.000 IDR (0,30€) Eintritt zahlen, aber das war verschmerzbar. Denn nachdem ich meine Mädels eingesackt hatte, konnten wir entspannt über eine andere Straße zurück zum Mambo Hill fahren. Ein kleines Abenteuer für ein lohnenswertes Ziel.
Diamond Beach
Der Diamond Beach befindet sich im äußersten Südosten, etwas über eine Stunde von PED entfernt. Es gibt zwei Wege um dort hin zu gelangen. Wir entschieden uns beide auszuprobieren und fuhren zunächst durch Inland. Der Verkehr lichtet sich schnell, reißt aber nie vollständig ab. Die Straßenverhältnisse wechseln zwischen neu und perfekt immer wieder zu grottenschlecht und hubbelig. Die Landschaft kann aber schnell bestechen, denn das satte Grün und die in Terrassen angelegten Reisfeldern entspannen das Auge des Betrachters.
Am Diamond Beach angekommen bemerkt man schnell wieder die typischen Toursitentaxis. Der Eintritt kostet 35.000 IDR (1,10€) p.P. + 5.000 IDR (0,30€) für‘s Parken (Roller). und hält sich damit in Grenzen. Vor Ort kann man sich gegen weiteres Entgelt per Zipline über den Strand fliegen lassen. Ansonsten geht es vor allem um den Blick von oben auf den wirklich schönen Diamond Beach. Der Abstieg nach unten ist durchaus machbar, wobei unten keine lohnende Abkühlung wartet, denn aufgrund der starken Strömung ist das Schwimmen am Strand verboten. Leider sieht man unten auch den ganzen angeschwemmten Müll, der von oben kaum auffällt. Hier treffen – wie so oft – Realität und Instagramperspektive aufeinander.
Direkt nebenan befindet sich übrigens noch der Atuh Beach. Dieser kann optisch nicht ganz mit dem Diamond Beach mithalten. Dennoch ist es hier offensichtlich möglich ins Wasser zu gehen. Auch befinden sich mehrere Warungs vor Ort, die auch über Strandliegen verfügen. Falls man also etwas ehr Zeit mitbringt und den Besuch des Diamond Beach mit Baden verbinden möchte, kann dies hier auf jeden Fall tun. Vom Gelände des Diamond Beach führt ein Weg zum Atuh, sodass man nicht außen herumfahren muss.
Zurück ging es wie angekündigt entlang der Küste. Bei der Abfahrt von den Bergen fielen uns viele neugebaute Ressorts und Villen, sowie noch unzählige Baustellen auf. Uns schwante was dieser Insel noch bevorstehen muss. Ehrlich gesagt wirkte die Insel in der Nebensaison jetzt schon einigermaßen voll, vorallem an den Hauptattraktionen. Naja, es ist halt klein-Bali.
Wir fanden die Tour zum Diamond Beach, wenn auch etwas anstrengend mit Kind, lohnenswert und würden ihn unbedingt weiterempfehlen.
Crystal Beach
Der Crystal Beach befindet sich im Westen der Insel, nur etwa 8km, bzw. 20 Rollerminuten vom Stadtzentrum entfernt. Eintritt kostet er nicht, nur das Parken will bezahlt werden und kostet wieder faire 5.000 IDR (0,30€). Der Strand selbst ist aber leider auch kein Highlight. Bei unserem Besuch war ziemlich viel los und die Warunginhaber versuchen einen in die Restaurants zu lotsen. Eine Liege sollte 500.000 IDR (30€!) für den ganzen Tag kosten. Klar, man hätte ihn bestimmt auf 10€ drücken können, aber darum geht es nicht. Der Strand war eher mittelmäßig sauber und irgendwie waren sehr viele Inder vor Ort. Wir fühlten uns, trotz der Hitze, nicht nach Baden und fuhren nach einem kleinen Strandspaziergang wieder weiter.
Strand bei den Resorts
Im Ort gibt es viele Resorts, Strandbars – bzw. Restaurants, die direkt am Strand liegen. Der Strand ist nicht herausragend schön, bietet aber eine schnelle Abkühlung zwischendurch. Erwähnenswert ist, dass sich nach ein paar Meter Schwimmen immer wieder schöne Koralleninseln finden, die man erschnorcheln kann.
Wir haben neben dem Mambo Beach Resort (das Pendant zum Mambo Hill Resort) u.a. das Coco Penida ausprobiert, was uns eigentlich am besten gefallen hat. Insgesamt muss man aber sagen, dass die Qualität zum Preis gesehen nicht sonderlich gut ist auf Nusa Penida und man somit immer etwas mehr bezahlt, als der Geschmack am Ende vermutet lässt.
Auch beim örtlichen Inder waren wir einmal essen, der sehr lecker, aber preislich auch recht gehoben war. Hier konnte Otti aber ihr erstes (nicht scharfes) indisches Essen probieren. Offensichtlich hat’s geschmeckt!
Rückblick Nusa Penida
Wir hatten Glück im Unglück…Natürlich fiel es uns schwer vorzeitig aus den Philippinn abzureisen und auf Siargao zu verzichten. Unsere Entscheidung eher nach Bali zu fliegen und dann noch Nusa Penida zu erkunden, was wir beide noch nicht kannten war eine super Entscheidung. Dann hatten wir noch das große Glück eine wirklich schöne Unterkunft für einen guten Preis zu bekommen. So konnten wir den Verlust der Flüge finanziell etwas abfedern und hatten dennoch eine gute Zeit. Jetzt aber unser Fazit zu Nusa Penida: Kann man machen, muss man aber nicht. Es fühlt sich jetzt schon wie klein-Bali an. An fast jeder Ecke wird gebaut und von den Einwohnern wird man als wandelnder Geldbeutel wahrgenommen. Die Strände sind wirklich atemberaubend schön, aber werden leider auch touristisch stark ausgebeutet (siehe Kelington Beach und der geplante Aufzug). Dennoch hatten wir in unsere Unterkunft mit Meerblick und Pool vor der Nase eine super Zeit und würden es immer wieder als Alternative wählen.
Bali / Family Time 20.12.2024-
03.01.2025
Dann war es endlich so weit. Das große, langersehnte Familientreffen stand bevor. Am 20.12. landete zu erst meine Mutter und wurde per Fahrer ins Hotel gebracht. Leider hatten wir (aufgrund der Verfügbarkeit) im Primebiz Hotel in Kuta eingecheckt, was sich leider als Reinfall herausstellte. Dazu später mehr. Wir kamen ungefähr eine Stunde später an, da wir vom Fährhafen wieder quer durch die halbe Stadt mussten. Wir zogen dann erstmal zu viert los und gingen lecker essen. Spät abends kamen dann meine Schwester und ihre Familie aus Melbourne an. Am nächsten Morgen trafen wir uns alle beim Frühstücksbuffet. Wir hatten meine Schwester und ihre Familie seit 2 Jahren nicht mehr gesehen. Leider ist das eher die Regel, bei der großen Distanz. Umso größer war natürlich die Freude. Auch Otti lernten sie nun das erste Mal richtig kennen. Es war ein schönes Wiedersehen, wie immer. Leider zeigte sich Bali in den nächsten Tagen von seiner regnerischen Seite, sodass man nicht viel im Freien unternehmen konnte. Der Grund warum wir überhaupt in Kuta blieben war der dortige Waterboom Wasserpark, den sich mein 12-jähriger Neffe gewünscht hatte. Also gingen wir nach einem Erholungstag gemeinsam in den Wasserpark. Otti, Mary & ich mussten leider einen kleinen Umweg über das örtliche Krankenhaus nehmen. Nichts Ernstes, aber es hatte sich mal wieder ein Pickel entzündet und aufgrund unserer Erfahrung fackelten wir nicht lange. Es gab eine neue Salbe und wenige Tage später war die Entzündung wieder weg. Mit 3 Stunden Verspätung trafen wir dann im Waterboom ein, wo fleißig gerutscht wurde. Ein heidenspaß, aber auch kein günstiger (50€ p.P.). Leider sind es nur diese zwei Schnappschüsse geworden, da wir eigentlich die ganze Zeit rutschen waren oder uns um Otti gekümmert haben…
Kubutambahan / Nord Bali (23.12.-29.12.2024
Am nächsten Morgen wurden wir durch unseren Fahrer Ketut mit einem kleinen Bus abgeholt. Es ging Richtung Norden nach Kubutambahan, wo wir eine Villa gebucht hatten um weg vom ganzen Bali-Trubel entspannt im Kreise der Familie Weihnachten zu feiern. Man muss dazu sagen, dass meine Schwester, meine Mutter und ich seit über 20 Jahren nicht mehr zusammen Weihnachten gefeiert haben, da meine Schwester für 24 Jahren nach Australien ausgewandert ist. Daher war es etwas sehr Besonderes für uns.
Auf dem Weg zur Villa machten wir übrigens am bekannten Pura Ulun Danu Bratan halt. Fast jede Werbebroschüre über Bali hat diesen wunderschönen Wassertempel auf dem Cover. Zu Recht, denn der Tempel ist nicht nur bildschön, sondern hat auch eine wichtige Bedeutung für die Hindus auf Bali.
Kubutambahan liegt wirklich am anderen Ende von Bali und das merkt man. Es ist deutlich kleiner und vorallem lokaler als die bekannten Spots. Das bedeutet aber auch noch mehr sichtbare Armut und weniger Annehmlichkeiten. Schon in Kuta ist uns aufgefallen, dass unsere Familie eine andere Vorstellung von Bali hatte. Klar, die Broschüren zeigen keine Wellblechhütten und vermüllten Strände. Hier im Norden gab es auch keine fancy Bars, oder Restaurants, in denen man mal eben der Armut entfliehen konnte. Wir hatten aber etwas viel Besseres als das: Wir hatten die liebevolle Elly, welche mit ihrem Mann nicht nur die Villa in Schuss hielt, sondern uns täglich mit wirklich unfassbar leckeren Speisen bekochte. Mit diesem Luxus war es dann doch aushaltbar, wobei man immer wieder merkte, dass sie sich Bali anders vorgestellt hatten. Unsere Villa hatte nicht nur einen Pool, sondern auch direkten Meerzugang. Der Strand im Norden ist, wie die viele Strände auf Bali, aus schwarzem Vulkansand. Das Wasser ist daher nicht ganz so klar, wie an weißen Sandstränden und es ist Regenzeit, was das Wasser ebenfalls tendenziell bräunlich erscheinen lässt. Alles Umstände, die uns bewusst waren, die anderen aber mit zu kämpfen hatten. Alles aber kein Problem, denn es gab genug zu quatschen und wir genossen die Company.
Sekumpul Waterfalls
An einem Tag liehen wir uns einen kleinen Minivan aus, in den wir alle gerade so hineinpassten und fuhren zum Sekumpul Wasserfall. Das ist nicht nur der größte, sondern auch bekannnteste Wasserfall auf Bali. Leider gibt es dort eine kleine Mafia aus lokalen Guides, die einem weiß machen wollen, dass man 150.000 IDR (9€) p.P. für einen obligatorischen Guide zahlen muss. Eigentlich beträgt der Eintritt staatlich erhobene 20.000 IDR (1,30€). Obwohl Mary diskutierte und den Preis etwas verhandeln konnte, nahmen wir einen Guide. Keine Ahnung, man kann es vermutlich auch darauf anlegen, aber da hatten wir jetzt auch keinen Bock drauf. Dennoch schade, dass zu solchen Mittel gegriffen wird und der Preis gleich so hoch angesetzt wird.
Im Verlauf merkten wir aber, wie wohl sich die anderen fühlten jemanden dabei zu haben. Meiner Mutter wurde das Händchen gehalten und meine Nichte über unwegsame Passage getragen. In dieser Konstellation also ganz ok… Neben dem Sekumpul wurden wir auch noch zum Fiji Waterfall geführt. Beide Wasserfälle waren unglaublich schön. Wir haben schon so einige Wasserfälle betrachten dürfen, aber die Schiere Größe und Konstellation der beiden Wasserfälle (die jeweils aus mehreren Wasserfällen bestehen) war unbeschreiblich schön. Leider fing es unterwegs an stark zu regnen. Wir mussten die zuvor etwa 300 Stufen nun wieder hochlaufen. Oben angekommen, mussten wir noch vom Eingang zurück zum Parkplatz (nochmal ca. 1,5km Fußweg) Zum Glück hatte Mary die Rückfahrt per Roller herausgehandelt und so wurden wir nach und nach zu unserem Minibus gebracht. Das war echt cool und für alle eine tolle Erfahrung.
Zurück ging es wieder per Minibus zur Villa. Die Strecke, wenn auch schlecht machte Spaß zu fahren und war deutlich entspannter, als der Verkehr in Kuta, bzw. Denpassar und anderen Touristenregionen.
Die restlichen Tage entspannten wir und genossen die von Elly organisierten Massagen. Es hatte schon etwas Dekadentes sich im Schatten einer Palme, unterlegt von Meeresrauschen massieren zu lassen.
Ubud (29.12.2024-03.01.2025)
Die Tage verflogen schnell, wie erwartet und unsere nächste Etappe stand an. Wir hatten eine Unterkunft nördlich von Ubud gebucht, unweit der Tegallagan Reisfelder. Die Villa lag inmitten der Reisfelder, mit einem natürlich angelegten Garten und Pool mittendrin. Es war ein typisch balinesischer Bau, offen gestaltet für die gute Belüftung. Wir hatten alle eigene Zimmer mit Bädern und einen großen Gemeinschaftsbereich inkl. Küche und Blick auf die Reisfelder. Wir fanden es klasse, wenn auch etwas in die Jahre gekommen. Das Hati Suji hat seinen Schwerpunkt auf Natur und Spiritualität und nicht auf Luxus gelegt. Man konnte auch heute noch den Hippie-Vibe spüren, was vielleicht auch am Hippie-Einödi lag, der in einer kleinen Holzhütte auf dem Grundstück schon länger wohnte. In den nächsten Tagen sahen wir uns die Tegallalan Reisfelder, den Pura Gunung Kawi Sebatu an und besuchten Ubud. Neben einem leckeren Abschlussessen im Warung D’Pondok besuchten wir zu Silvester noch eine Feuershow in Ubud. Hier drehte es sich mehr um den eindringlichen und wunderschönen Gesang einer großen Männergruppe, die mit einem netten Schauspiel verbunden wurde. Ehrlich gesagt ist uns so etwas immer zu touristisch, aber die Show hat uns wirklich gut gefallen. Die Reisfelder fanden alle noch relativ spannend.
Den Tempel leider schon nicht mehr. Insgesamt stellten wir fest, dass unsere Reisegruppe sich nicht für die örtliche Kultur interessierte, was uns verblüffte und auch traurig machte. So ist es doch genau das was Reisen aus macht. Sich anschauen, wie Länder in Wirklichkeit aussehen, versuchen etwas von deren Kultur zu erhaschen, um die Menschen zu verstehen. In den Austausch zu kommen um voneinander zu lernen. Die Schönheit des Fremden zu erleben und für ein Leben lang in der Erinnerung abzuspeichern. Ich könnte hier ewig weiter schreiben was uns am Reisen glücklich macht, aber das würde den Rahmen sprengen. Andersherum hatten wir scheinbar die Bedürfnisse unserer Familie nicht richtig gelesen und einen Rahmen gewählt, der ihnen nicht recht schien. Wir haben den Kulturschock unterschätzt, den manche haben, wenn sie das erste Mal nach Asien reisen. Wenn man teure Resorts mit allen Annehmlichkeiten, traumhaften Stränden gewohnt ist, kann einem die angetroffene Armut, der Dreck und der Mangel an Luxus wirklich umhauen. Unser Fokus lag auf der gemeinsamen Zeit und darauf den anderen einen kleinen Einblick in unsere Welt des Reisens zu schenken. Wir schätzten die Bedürfnisse der Gruppe als Ganzes jedoch falsch ein uns wählten ein zu niedriges Level.
Bali – Lombok 03.01.2025
Über Grab lernten wir einen wirklich guten und ehrlichen Fahrer kennen, den wir auch baten uns am Abreisetag um 06:30 Uhr an unserer Unterkunft abzuholen und zum Flughafen zu fahren. Wir zahlten für die Fahrt 500.000 IDR, also etwa 30€. Für den Flug zahlten wir nur 50€ inkl. Gepäck für uns drei, da haben wir dann nicht mehr über die fünf-stündige Fährfahrt nachgedacht. Nach knapp anderthalb Stunden waren wir schon am Flughafen. Eigentlich hatten wir so schon genügend Puffer eingerechnet, doch leider wurde unser Flug spontan 2 Stunden nach hinten verschoben. Ein Glück, dass wir dank unserer AMEX Platinum einen top Lounge Aufenthalt genießen konnten. Es gab sogar Espresso aus einer Siebträgermaschine für mich und frische Säfte, sowie Ingwer-Kurkuma Shots für Mary und Otti! Der Flug lief wie erwartet schnell und unkompliziert. Am Flughafen in Lombok mussten wir uns erstmal durch den Dschungel an Taxifahren durchkämpfen. Grab gab es hier zwar auch, aber es wurden knapp 8€ Flughafengebühr fällig, was wir nicht einsahen. Am Ende handelten wir von 350.000 IDR auf 150.000 IDR (9€) herunter, was ein guter Preis für die halbstündige Fahrt zum Suku-Hotel war.